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Innenminister Dr. Manfred Püchel stellt den Grundstücksmarktbericht 2000 vor

19.03.2001, Magdeburg – 33

  • Ministerium für Inneres und Sport

 

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 033/01

 

 

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 033/01

 

Magdeburg, den 19. März 2001

 

Innenminister Dr. Manfred Püchel stellt den Grundstücksmarktbericht 2000 vor

Sinkende Preise auf einem weiterhin belebten Grundstücksmarkt

Chancen für den Eigenheimerwerb und die Entwicklung der Regionen

Heute stellte Innenminister Dr. Manfred Püchel den Grundstücksmarktbericht für das Land Sachsen-Anhalt vor. Es ist inzwischen der zehnte Bericht, den der Obere Gutachterausschuss seit 1991 herausgegeben hat. Er wurde auf der Grundlage der bei den örtlich zuständigen Gutachterausschüssen für Grundstückswerte geführten Kaufpreissammlungen erstellt, in die sämtliche notariell beurkundeten Verträge über Grundstücksverkäufe aufgenommen werden. Dadurch erhalten die Gutachterausschüsse einen umfassenden überblick über das Grundstücksmarktgeschehen und können die Situation der regionalen Grundstücksmärkte beurteilen.

"Die Angaben zum Grundstücksverkehr 2000", so Püchel, "lassen bei sinkenden Preisen eine äußerst differenzierte Entwicklung auf dem weiterhin sehr belebten Grundstücksmarkt im Land Sachsen-Anhalt erkennen". So hat sich der Gesamtumsatz deutlich beruhigt. Erwerbsvorgänge und Flächenumsatz haben sich weitgehend stabilisiert. Erheblich reduziert hat sich dagegen der Geldumsatz. Daran wird deutlich, dass sich der Grundstücksmarkt nach wie vor in einem strukturellen Anpassungsprozess befindet. Dafür verantwortlich sind besonders die Teilmärkte des Geschosswohnungsbaus und des Wohn- und Teileigentums. Neben einer gesunkenen Anzahl von Erwerbsvorgängen bei Wohnungs- und Teileigentum hat sich zusätzlich auch die Nachfrage bei bebauten Grundstücken spürbar in Richtung der unteren und mittleren Segmente verlagert. Diese Tendenzen eröffnen aber Chancen für den Eigenheimerwerb und die Entwicklung in den Regionen.

" Unbebaute Baugrundstücke für den individuellen Wohnungsbau werden nach wie vor überwiegend als erschließungsbeitragsfreie, neuerschlossene Baugrundstücke in Baugebieten gehandelt", erläuterte Püchel. Die durchschnittlichen Kaufpreise sind in Abhängigkeit vom Erschließungszustand und der Lage sehr unterschiedlich. Neuerschlossene Baugrundstücke bewegen sich zwischen durchschnittlich 90,- DM/m² im ländlichen Bereich und 200,- DM/m² in den Großstädten. Alterschlossenen Flächen liegen zwischen 30,- DM/m² und fast 180,- DM/m².

Unbebaute Grundstücke für den Geschosswohnungsbau werden weiterhin überwiegend mit über 93 % innerhalb der alterschlossenen, in historischen Ortslagen veräußert. Dabei besteht die größte Nachfrage in den Ballungsgebieten. Das Preisniveau eines Mehrfamilienhausgrundstückes liegt hier bei durchschnittlich 45,- DM/m² in den Kleinstädten, 90,- DM in den Mittelzentren und 220,- DM/m² in den Großstädten. Insgesamt ist der durchschnittliche Kaufpreis, bezogen auf das gesamte Land, um rund 10 % gegenüber dem Vorjahr gesunken.

Bei den gewerblichen Baugrundstücken haben, wie in den vergangenen Jahren, die alterschlossenen, erschließungsbeitragsfreien Flächen mit 55 % den größten Marktanteil. "Insgesamt ist davon auszugehen", so Dr. Püchel, "dass nach wie vor neu entwickelte und neuerschlossene Gewerbeflächen in den Randlagen, revitalisierte Gewerbeflächen in den Kernbereichen sowie nicht betriebsnotwendige ehemalige Industrieflächen ausreichend zur Verfügung stehen". Mit Ausnahme der Großstädte werden in allen Regionen des Landes erschlossene Baugrundstücke für die gewerbliche Nutzung für einen Kaufpreis von unter 30,- DM/m² gehandelt.

Die Anzahl der Verkäufe von freistehenden Ein- und Zweifamilienhäuser ist gegenüber dem Vorjahr annähernd stabil geblieben. Die meisten freistehenden Häuser werden nach wie vor in den Preiskategorien unter 100.000,- DM (40 %) und 100.000 DM bis 200.000,- DM (30 %) gehandelt. Das Kaufpreisniveau hat gegenüber dem Vorjahr im Landesdurchschnitt leicht angezogen. In Abhängigkeit von Baujahr und Lage liegt es zwischen 1.000,- DM/m² für einen Altbau in der Dorflage und rund 3.900,- DM/m² für einen Neubau in den Großstädten.

"Auch bei den Reihenhäusern und Doppelhaushälften ", führte Püchel weiter aus, "ist wie bei den freistehenden Objekten ein Trend zu Objekten aus dem unteren Preissegment zu beobachten". Der durchschnittliche Gesamtkaufpreis ist von knapp 200.000,- DM im Vorjahr auf knapp 180.000,- DM gefallen. Das durchschnittlichen Preisniveau DM/m² Wohnfläche stagniert dagegen. Bei den klassischen Altbauten mit einem Baujahr vor 1949 beträgt der durchschnittliche Kaufpreis rund 1.300,- DM/m² Wohnfläche. Für Baujahre nach 1990 ergibt sich ein mittlerer Kaufpreis von rund 2.840,- DM/m² Wohnfläche.

Die Anzahl der verkauften Mehrfamilienhäuser ist gegenüber dem Vorjahr gesunken. Damit setzt sich der bereits im Jahr 1998 erkennbare rückläufige Trend fort. Inzwischen werden überwiegend Mehrfamilienhäuser mit einem Kaufpreis unter 200.000,- DM sowie ältere Gebäude mit einem Baujahr vor 1949 gekauft. Damit hat sich der landesweite durchschnittliche Kaufpreis auf rund 210.000 DM reduziert.

"Bei den Eigentumswohnungen ", so Püchel, "hat sich die rückläufige Entwicklung weiter fortgesetzt". Den größten Marktanteil haben Wohnungen mit Kaufpreisen zwischen 100.000,- und 200.000,- DM. Die durchschnittlichen Preise pro Quadratmeter Wohnfläche liegen im Landesdurchschnitt bei Wohnungen mit einem Baujahr vor 1949 bei rund 2.500,- DM/m², mit einem Baujahr zwischen 1949 und 1990 bei rund 1.125,- DM/m² und bei einer Neubauwohnung bei ca. 2.900,- DM/m² Wohnfläche.

Die Kaufpreise landwirtschaftlich genutzter Flächen haben sich gegenüber dem Vorjahr praktisch nicht verändert. Bei einer mittleren Ackerzahl von 70 und einer durchschnittlichen Fläche von 3,4 ha ergibt sich ein durchschnittlicher Kaufpreis von 1,11 DM/m². Auch der durchschnittliche Kaufpreis für Grünland hat sich lediglich um 1 % gegenüber dem Vorjahr reduziert und beträgt bei einer durchschnittlichen Fläche von 1,7 ha und einer mittleren Grünlandzahl von 42 im Landesdurchschnitt 0,65 DM/m². Forstwirtschaftlich genutzte Flächen ohne wertbeeinflussenden Bestand wurden 2000 zu 0,25 DM/m², mit Bestand ohne weitere Differenzierung nach Holzart, Bestandsalter und Bestandsdichte mit rund 0,46 DM/m² gehandelt.

Zusammenfassend stellte der Innenminister fest, dass der Grundstücksmarkt 2000 von einer weitgehend stabilen Eigenheimnachfrage , einem stark rückläufigen Mehrfamilienwohnhaus- und Eigentumswohnungsumsatz und einem insgesamt entspannten Preisniveau in allen regionalen Teilmärkten geprägt war. Insgesamt lassen sich allgemein rückläufige Preise und eine Ausrichtung auf die unteren und mittleren Preissegmente feststellen. Einschränkungen der Abschreibungsmöglichkeiten sowie hohe Fertigungszahlen der Vorjahre reduzieren insbesondere im Wohnungseigentum und im Geschosswohnungsbau die Nachfrage und das Preisniveau gleichermaßen und prägen nachhaltig den Geldumsatz.

Gleichzeitig besteht ein unvermindertes Interesse und Bestreben zur Bildung von Eigentum . Hierbei eröffnet die aktuelle Entwicklung mit allgemein sinkenden Preisen erhebliche Chancen sowohl für die Bauwilligen als auch für die einzelnen Regionen im Land. Denn preisgünstiges Bauland steht in Sachsen-Anhalt ausreichend zur Verfügung und auch Einfamilienhäuser aller Baujahre werden günstig angeboten.

 

Der Grundstücksmarktbericht 2000 ist zum Preis

von 45 DM bei den örtlich zuständigen Geschäftsstellen der

Gutachterausschüsse bei den Katasterämtern erhältlich. Der

Grundstücksmarktbericht ist ab sofort im Internet unter www.mi.sachsen-anhalt.de

zu finden.

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