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Kom­mu­na­le Struk­tu­ren

1. Die Glie­de­rung der kom­mu­na­len Ebene

Die kom­mu­na­le Ebene des Lan­des Sachsen-​Anhalt glie­dert sich wie folgt:

  • 11 Land­krei­se,
  • 3 kreis­freie Städ­te,
  • 215 kreis­an­ge­hö­ri­ge Ge­mein­den (davon 101 Ein­heits­ge­mein­den und 114 Mit­glieds­ge­mein­den von Ver­bands­ge­mein­den),
  • 18 Ver­bands­ge­mein­den.

Nä­he­re In­for­ma­tio­nen zur Ge­biets­struk­tur des Lan­des Sachsen-​Anhalt er­hal­ten Sie hier auf den Sei­ten des Sta­tis­ti­schen Lan­des­am­tes Sachsen-​Anhalt.

1.1. Land­krei­se

Die Land­krei­se sind, so­weit die Ge­set­ze nichts an­de­res be­stim­men, in ihrem Ge­biet die Trä­ger der öf­fent­li­chen Auf­ga­ben, die von über­ört­li­cher Be­deu­tung sind oder deren zweck­mä­ßi­ge Er­fül­lung die Verwaltungs-​ oder Fi­nanz­kraft der ihnen an­ge­hö­ren­den Ge­mein­den und Ver­bands­ge­mein­den über­steigt. Sie un­ter­stüt­zen die Ge­mein­den und Ver­bands­ge­mein­den bei der Er­fül­lung ihrer Auf­ga­ben und sor­gen für einen an­ge­mes­se­nen Aus­gleich der ge­meind­li­chen Las­ten.

1.2. Kreis­freie Städ­te

Die drei kreis­frei­en Städ­te Sachsen-​Anhalts (Dessau-​Roßlau, Halle [Saale], Lan­des­haupt­stadt Mag­de­burg) er­fül­len Auf­ga­ben des ei­ge­nen Wir­kungs­krei­ses sowie die Auf­ga­ben des über­tra­ge­nen Wir­kungs­krei­ses, so­weit diese ihnen durch Ge­setz zu­ge­wie­sen wor­den sind.

1.3. Ein­heits­ge­mein­den

Ge­mein­den, die nicht die Rechts­stel­lung einer kreis­frei­en Stadt haben, sind kreis­an­ge­hö­ri­ge Ge­mein­den (Ein­heits­ge­mein­den, Mit­glieds­ge­mein­den von Ver­bands­ge­mein­den). Ein­heits­ge­mein­den sind kreis­an­ge­hö­ri­ge Ge­mein­den, die einem Land­kreis an­ge­hö­ren und haupt­amt­lich (mit einer ei­ge­nen Ver­wal­tung) ver­wal­tet wer­den. In Ein­heits­ge­mein­den kön­nen nach Maß­ga­be des § 81 KVG LSA Ort­schaf­ten nach dem Mo­dell Ort­schafts­rat oder Orts­vor­ste­her ge­bil­det wer­den.

Ort­schafts­rat und Orts­vor­ste­her ver­tre­ten die In­ter­es­sen der Ort­schaft in­ner­halb der Ein­heits­ge­mein­de und wir­ken auf ihre ge­deih­li­che Ent­wick­lung hin (§ 84 KVG LSA bzw. § 88a GO LSA).

Der Ort­schafts­rat wählt aus sei­ner Mitte eine Orts­bür­ger­meis­te­rin oder einen Orts­bür­ger­meis­ter. Die Auf­ga­ben der Orts­bür­ger­meis­te­rin bzw. des Orts­bür­ger­meis­ters be­stimmt § 85 KVG LSA.

1.4. Mit­glieds­ge­mein­den von Ver­bands­ge­mein­den

Mit­glieds­ge­mein­den von Ver­bands­ge­mein­den sind recht­lich selb­stän­di­ge (kreis­an­ge­hö­ri­ge) Ge­mein­den, die je­doch nicht über eine ei­ge­ne Ver­wal­tung ver­fü­gen. Die Auf­ga­ben der Ge­mein­de­ver­wal­tung wer­den aus­schließ­lich von der Ver­bands­ge­mein­de­ver­wal­tung er­le­digt. Die von den Or­ga­nen der Mit­glieds­ge­mein­de ge­trof­fe­nen Ent­schei­dun­gen wer­den durch die Ver­bands­ge­mein­de­ver­wal­tung voll­zo­gen.

1.5. Ver­bands­ge­mein­den

Ver­bands­ge­mein­den sind Ge­biets­kör­per­schaf­ten, deren Ge­biet aus dem Ge­mein­de­ge­biet ihrer Mit­glieds­ge­mein­den be­steht. Ver­bands­ge­mein­den er­fül­len an­stel­le ihrer Mit­glieds­ge­mein­den die in § 90 Abs. 1 KVG LSA be­stimm­ten Auf­ga­ben des ei­ge­nen Wir­kungs­krei­ses. Dar­über hin­aus er­fül­len sie die Auf­ga­ben des über­tra­ge­nen Wir­kungs­krei­ses der Mit­glieds­ge­mein­den, so­weit nicht Bun­des­recht oder Lan­des­recht ent­ge­gen­steht. Die Ver­bands­ge­mein­den er­fül­len fer­ner die Auf­ga­ben des ei­ge­nen Wir­kungs­krei­ses der Mit­glieds­ge­mein­den, die ihnen ent­we­der von allen Mit­glieds­ge­mein­den oder mit ihrem Ein­ver­neh­men von ein­zel­nen Mit­glieds­ge­mein­den über­tra­gen wer­den.

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2. In­ter­kom­mu­na­le Zu­sam­men­ar­beit

Die Ko­ope­ra­ti­on von zwei oder meh­re­ren Kom­mu­nen zur ge­mein­sa­men oder ar­beits­tei­li­gen Wahr­neh­mung öf­fent­li­cher Auf­ga­ben ist ein seit Jah­ren in Sachsen-​Anhalt prak­ti­zier­tes Or­ga­ni­sa­ti­ons­mo­dell. Die viel­fäl­ti­gen Mög­lich­kei­ten der kom­mu­na­len Zu­sam­men­ar­beit bie­ten den Kom­mu­nen neben der Stär­kung und Er­hal­tung ihrer Leis­tungs­fä­hig­keit auch die Mög­lich­keit, die Kos­ten für die Auf­ga­ben­wahr­neh­mung zu sen­ken und auf die de­mo­gra­fi­sche Ent­wick­lung zu re­agie­ren, um die vor­han­de­nen Res­sour­cen ef­fi­zi­ent nut­zen und die öf­fent­li­chen An­ge­bo­te in hoher Qua­li­tät auf­recht­erhal­ten zu kön­nen. Die recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen für eine in­ter­kom­mu­na­le Zu­sam­men­ar­beit bil­det das Ge­setz über kom­mu­na­le Ge­mein­schafts­ar­beit in Sachsen-​Anhalt (GKG-​LSA).

2.1. Ar­beits­ge­mein­schaft (§ 2 Abs. 2 GKG-​LSA)

In einer Ar­beits­ge­mein­schaft kön­nen Ge­mein­den und/oder Land­krei­se ge­mein­sam be­rüh­ren­de An­ge­le­gen­hei­ten zu­sam­men be­ra­ten, ab­stim­men und zu lösen ver­su­chen. Die Be­ra­tung und Ko­or­di­na­ti­on in einer Ar­beits­ge­mein­schaft er­mög­licht den Kom­mu­nen ihre Auf­ga­ben­wahr­neh­mung zweck­mä­ßi­ger und den re­gio­na­len In­ter­es­sen ent­spre­chend zu er­fül­len.

2.2. Zweck­ver­ein­ba­rung (§§ 3 - 5 GKG-​LSA)

Im Rah­men einer Zweck­ver­ein­ba­rung kön­nen kom­mu­na­le Kör­per­schaf­ten be­fris­tet oder un­be­fris­tet ver­ein­ba­ren, dass eine der be­tei­lig­ten Kör­per­schaf­ten be­stimm­te Auf­ga­ben der an­de­ren Be­tei­lig­ten über­nimmt oder für diese durch­führt. Mög­lich ist auch die Ge­stat­tung der Mit­be­nut­zung der von einer Kör­per­schaft be­trie­be­nen Ein­rich­tung oder Ver­wal­tung durch die üb­ri­gen Be­tei­lig­ten.

2.3. Zweck­ver­band (§§ 6 - 17 GKG-​LSA)

Kom­mu­na­le Ge­biets­kör­per­schaf­ten kön­nen sich zur ge­mein­sa­men Er­fül­lung ein­zel­ner Auf­ga­ben des ei­ge­nen Wir­kungs­krei­ses (§ 5 KVG LSA) zu einem Zweck­ver­band (Kör­per­schaft des öf­fent­li­chen Rechts) zu­sam­men­schlie­ßen. Im Ge­gen­satz zur Zweck­ver­ein­ba­rung kön­nen sich an einem Zweck­ver­band auch na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­so­nen des Pri­vat­rechts be­tei­li­gen, so­weit dies für die Er­rei­chung des Ver­bands­zwecks von be­son­de­rer Be­deu­tung ist. Hin­sicht­lich der in der Ver­bands­sat­zung auf­ge­führ­ten Auf­ga­ben tritt der Zweck­ver­band in vol­lem Um­fang an die Stel­le der be­tei­lig­ten kom­mu­na­len Ge­biets­kör­per­schaf­ten. Die Zu­stän­dig­keit der be­tei­lig­ten kom­mu­na­len Ge­biets­kör­per­schaf­ten ent­fällt. Zweck­ver­bän­de han­deln wie die Kom­mu­nen durch ihre Or­ga­ne, die Ver­bands­ver­samm­lung und den Ver­bands­ge­schäfts­füh­rer.

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