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Le­ga­lis­ti­scher Is­la­mis­mus

Der le­ga­lis­ti­sche Is­la­mis­mus zeich­net sich da­durch aus, dass er im Un­ter­schied zum sa­la­fis­ti­schen und ji­ha­dis­ti­schen Is­la­mis­mus vor­der­grün­dig die be­stehen­den Rechts-​ und Po­li­tik­ver­hält­nis­se an­er­kennt und be­reit ist, im Rah­men der gül­ti­gen Ge­set­ze zu han­deln (= le­ga­lis­ti­sches Han­deln).

Es geht in ers­ter Linie darum, weder durch Ab­wer­tung und De­le­gi­ti­mie­rung des Rechts­staa­tes noch durch Straf­ta­ten auf­zu­fal­len, was eine Loya­li­tät zur be­stehen­den Ord­nung in Frage stel­len würde. Gleich­zei­tig wer­den aber über­ge­ord­ne­te ideo­lo­gi­sche Ziele ver­folgt, An­hän­ger re­kru­tiert und al­ter­na­ti­ve (vor allem li­be­ra­le) Is­lam­vor­stel­lun­gen de­le­gi­ti­miert und ver­drängt.

Lang­fris­tig ist es das Ziel, die be­stehen­den Ver­hält­nis­se und Ge­set­ze so zu ver­än­dern, dass diese dem is­la­mis­ti­schen Ver­ständ­nis der Scha­ria ent­spre­chen. In­so­fern un­ter­schei­den sich le­ga­lis­ti­sche Is­la­mis­ten nur in der Me­tho­de, nicht aber in ihren Zie­len von sa­la­fis­ti­schen und ji­ha­dis­ti­schen Is­la­mis­ten.

Der wich­tigs­te Per­so­nen­zu­sam­men­schluss im legalistisch-​islamistischen Spek­trum ist die Mus­lim­bru­der­schaft, deren An­hän­ger sich in Deutsch­land in der „Deut­schen Mus­li­mi­schen Ge­mein­schaft e. V.“ or­ga­ni­sie­ren.