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Innenminister Püchel: Polizei setzt bundesweite Initiative für mehr Zivilcourage in Gang

23.03.2001, Magdeburg – 39

  • Ministerium für Inneres und Sport

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 039/01

 

Magdeburg, den 23. März 2001

 

 

Innenminister Püchel: Polizei setzt bundesweite Initiative für mehr Zivilcourage in Gang

 

Mit ihrer "Initiative für mehr Zivilcourage" hat die Polizei ein aktuelles Medienpaket zusammengestellt, das allen Bürgerinnen und Bürgern helfen soll, sich in brenzligen Situationen als Zeuge oder Helfer richtig zu verhalten. Damit will die Polizei das Bürgerengagement für mehr Sicherheit auf öffentlichen Straßen und Plätzen fördern.

 

Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Innenminister Dr. Manfred Püchel, begrüßt die neue bundesweite Kampagne: "Es ist wichtig, dass Bürgerinnen und Bürger Zivilcourage zeigen und sich so persönlich für unser Gemeinwesen einsetzen. Unsere Gesellschaft lebt vom Engagement und nicht vom Wegsehen. Dabei muss sich niemand gefährden oder den Helden spielen. Die Medienkampagne des ¿Programms Polizeiliche Kriminalprävention` (ProPK) will dazu Wege aufzeigen und ermutigen." Innenminister Püchel betonte, dass die Aktion auch die gute Partnerschaft zwischen der Polizei und den Bürgerinnen und Bürgern unterstreiche und wünschte ihr einen breiten Erfolg.

 

Das neue Medienpaket beinhaltet Faltblätter, Postkarten (Pick-up-Karten) sowie Infokärtchen im Scheckkarten-Format, die das Problem anschaulich thematisieren sowie wertvolle Tipps zum wirksamen Einschreiten bei Straftaten zur Gefahrenabwehr anbieten. Die Faltblätter und Info-Karten sind bei jeder Polizeidienststelle erhältlich. Weitere Informationen sind im Internet unter www.aktion-tu-was.de eingestellt.

 

Bundesweit registrierte die Polizei für das Jahr 1999 rund 1,7 Millionen Fälle von Straßenkriminalität. Dazu zählen Delikte wie Handtaschenraub, Körperverletzungen im öffentlichen Bereich, Diebstähle im Zusammenhang mit Kraftfahrzeugen sowie Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen, auf Straßen und Plätzen. Insbesondere Gewalthandlungen und Körperverletzungen im öffentlichen Raum haben im Vergleich zum Vorjahr einen stärkeren Zuwachs erfahren. Darüber hinaus ergab eine repräsentative Meinungsumfrage: Mehr als jeder zweite Bürger, der befürchtet, Opfer einer Straftat zu werden, fühlt sich insbesondere an öffentlichen Orten bedroht. Vor allem Delikte wie Raub und überfall wurden dabei von den Befragten in Betracht gezogen. Diese Sorgen und Nöte der Bevölkerung nimmt die Polizei ernst.

 

 

Zur Bekämpfung der Straßenkriminalität hat die Polizei ihre Präsenz auf Straßen und Plätzen erhöht; auch werden Fahndungskontrollen und Razzien an Kriminalitätsbrennpunkten durchgeführt. Zur Verbesserung der Sicherheit im öffentlichen Raum ist die Polizei jedoch in hohem Maße auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Gerade Delikte der Straßenkriminalität, wie Raub, Körperverletzung, Sachbeschädigung und Diebstahl, aber auch z. B. Belästigungen in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Pöbeleien ereignen sich häufig unter den Augen der öffentlichkeit und bieten somit dem Einzelnen die Möglichkeit einzuschreiten und Hilfe zu leisten. Ziel der "Initiative für mehr Zivilcourage" ist es, innerhalb der Bevölkerung eine Kultur der Solidarität und des Helfens zu fördern.

 

Oft wissen die Bürgerinnen und Bürger allerdings nicht, wie sie wirkungsvoll helfen können, ohne sich selbst dabei in Gefahr zu bringen. Aus diesem Grund hat die Polizei sechs praktische Regeln für mehr Sicherheit formuliert, die jeder anwenden kann. Sie lauten:

 

 

 

 

 

Ich helfe, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen.

Ich forderte andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf.

Ich beobachte genau, präge mir Tätermerkmale ein.

Ich organisiere Hilfe unter Notruf 110.

Ich kümmere mich um Opfer.

Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung.

 

 

 

Gefordert ist also nicht Heldentum. Vielmehr genügen oftmals Kleinigkeiten, um große Wirkung zu erzeugen. So reicht es manchmal schon aus, das Handy zu benutzen und Hilfe herbeizuholen oder weitere Passanten um Unterstützung zu bitten. Schon heute greifen Bürger immer wieder couragiert und beherzt in brenzligen Situationen ein, verhindern Schlimmeres oder helfen mit, eine Tat aufzuklären. Das ist um so erfreulicher, als hinlänglich bekannt ist, dass eine Kultur des Wegschauens den idealen Nährboden für kriminelle Machenschaften bereitet.

 

Neben dem Aktivieren des Helferverhaltens in der Bevölkerung zielt die Kampagne auch darauf ab, das Zeugenverhalten zu fördern. Ohne die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger wäre es um die polizeiliche Aufklärung von Straftaten nicht gut bestellt. So wird ein Großteil der bei der Polizei erfassten Straftaten durch die Bevölkerung bekannt gemacht. Die aktive Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger bei der Ermittlung des Straftäters liegt der Polizei darum sehr am Herzen. Noch immer gibt es viel zu viele, die ein Ereignis zwar von Anfang bis Ende mitverfolgt haben, sich anschließend gegenüber der Polizei aber unwissend geben und sich nicht als Zeuge zur Verfügung stellen.

 

Weitere Informationen zur Präventionsinitiative für mehr Zivilcourage sind im Internet eingestellt. Unter der Adresse www.aktion-tu-was.de findet man Inhalte und Ziele der Aktion, weitergehende Informationen der Polizei, einen attraktiven Bildschirmschoner sowie Links zum Thema Zivilcourage. Die bundesweit herausgegebenen Medien des Programms Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) zum Zeugen- und Helferverhalten werden insbesondere im Rahmen von landesbezogenen Initiativen und Veranstaltungen umgesetzt.

 

 

 

 

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