Innenminister Püchel stellt die Straßenverkehrsunfallbilanz für das 3. Quartal 1999 vor
20.10.1999, Magdeburg – 138
- Ministerium für Inneres und Sport
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 138/99
Magdeburg, den 20. Oktober 1999
Innenminister Püchel stellt die Straßenverkehrsunfallbilanz für das 3. Quartal 1999 vor
Gesamtunfallzahl um 3,4 % gestiegen
Anstieg vor allem bei den Sachschadensunfällen
Erheblicher Rückgang bei Getöteten um 15,7 %
Hohe Unfallbelastung auf Autobahnen
Nach Auskunft von Innenminister Dr. Manfred Püchel ereigneten sich in
den ersten neun Monaten des Jahres 1999 auf Sachsen-Anhalts Straßen 75.628
Verkehrsunfälle. Das seien 3,37 Prozent oder 2.464 Unfälle mehr als
im Vergleichszeitraum des Vorjahres (73.164 Unfälle). Diese unerfreuliche
Tatsache stehe unmittelbar mit der sprunghaften Steigerung vor allem bei den
Sachschadensunfällen um 2.352 (+ 3,73 %) registrierten Unfällen im
Zusammenhang.
Besonders erfreulich und hervorzuheben sei aber, so der Minister, der erhebliche
Rückgang bei den im Straßenverkehr Getöteten von 313 (1998)
auf 264 (1999) = - 15,65 Prozent. Ebenso rückläufig, wenn auch deutlich
geringer, seien die Zahlen der Schwerverletzten von 3.703 im letzten Jahr verglichen
mit 3.675 Schwerverletzten in diesem Jahr (- 0,78 %). Bei den Leichtverletzten
dagegen stieg die Zahl von 9.272 (1998) auf 9.497 (1999) oder + 2,43 Prozent
an.
Die Verteilung der Verkehrsunfälle bezogen auf die örtlichkeit, ergibt folgendes Bild:
1999
1998
Steigerung in %
Autobahnen
3.212
2.674
+ 20,12
außerhalb geschlossener Ortschaften
18.030
16.772
+ 7,50
innerhalb geschlossener Ortschaften
54.386
53.718
+ 1,24
Bei der Betrachtung dieser Zahlen fällt vor allem die Steigerung der Verkehrsunfälle mit schweren Folgen auf "Außerortsstraßen" ins Gewicht. Besonders negativ sticht dabei die Entwicklung auf den Bundesautobahnen heraus. Entgegen dem Landestrend ist dort eine erhebliche Zunahme sowohl bei den Unfällen mit Personenschaden (+ 23,96 %) als auch bei den Sachschadensunfällen (+ 19,56 %) zu verzeichnen.
Püchel: "Im Bereich der Unfälle mit Personenschäden zeichnet sich zwar insgesamt eine positive Tendenz ab, die aber nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass sich das Unfallgeschehen insgesamt weiterhin auf einem viel zu hohen Niveau bewegt. Speziell die bedrohliche Entwicklung auf den Autobahnen gilt es zu stoppen. Eine Vielzahl der Unfälle in diesen Bereichen wurden vornehmlich in den Baustellenabschnitten durch zu schnelles sowie risikoreiches Fahren verursacht. Deshalb wurde Mitte Juli speziell auf der BAB 2 die Polizeipräsenz durch eine personelle Aufstockung mit Beamten der Landesbereitschaftspolizei erhöht. Hatten bis zum 17. Juli 1999 innerhalb von nur 51 Tagen bei acht Unfällen insgesamt 16 Menschen ihr Leben verloren, so waren es auf Grund der nun erhöhten Kontrolltätigkeit der Polizei ab 18. Juli bis zum 30. September 1999 (= 75 Tage) nur zwei Personen die bei einem Verkehrsunfall auf der BAB 2 ums Leben kamen. Vom erhöhten überwachungsdruck einerseits und der bevorstehenden Beendigung des dreispurigen Ausbaus andererseits erhoffen wir uns eine positive Trendwende im Verkehrsunfallgeschehen."
Betrachtet man die klassischen Hauptunfallursachen, wie z.B. Geschwindigkeit, Alkoholeinfluß, überholen und Abstand, so kann festgestellt werden, dass nur bei den Geschwindigkeitsunfällen eine Zunahme um 4,42 % zu verzeichnen ist. Bei den übrigen ausgewählten Unfallursachen ist besonders eine deutliche Zunahme der Wildunfälle um 16,1 % und das falsche Verhalten der Radfahrer um 11,3 % auffällig.
Nach den Anteilen am Gesamtunfallgeschehen ergibt sich hier folgendes Bild:
Abstand
= 17,52 %
Geschwindigkeit
= 12,96 %
Wenden, Rückwärtsfahren
= 12,12 %
Vorfahrt, Vorrang
= 10,60 %
Wildunfälle
= 8.08 %
Falsche Straßenbenutzung
= 4,52 %
Abbiegen
= 4,38 %
Ein- und Anfahren
= 3,77 %
überholen, Wiedereinordnen
= 3,74 %
Alkoholeinfluss
= 3,43 %
Nebeneinander-, Vorbeifahren
= 2,94 %
falsches Verhalten der Radfahrer
= 2,35 %
falsches Verhalten gegen Radfahrer
= 2,00 %
falsches Verhalten gegen Fußgänger
= 0,69 %
falsches Verhalten der Fußgänger
= 0,68 %
Technische Mängel
= 0,41 %
In 12.086 Fällen (1998: 12.086) wurde das unerlaubte Entfernen vom Unfallort
bekannt. Das bedeutet zwar eine unveränderte Deliktanzahl, aber die Aufklärungsquote
konnte erfreulicherweise von 49,8 % (1998) auf nun 52,7 % gesteigert werden.
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