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17. Juni 1953 – Volksaufstand in der ehemaligen DDR

Nach einer Arbeitsniederlegung von Bauarbeitern in Ost-Berlin am 16. Juni 1953 breiteten sich Proteste binnen eines Tages in der ganzen DDR aus. An mehr als 700 Orten forderten Demonstrantinnen und Demonstranten die Verbesserung der Lebensbedingungen, freie Wahlen, Demokratie und die deutsche Einheit. Die Protestierenden besetzten Polizeidienststellen und Parteizentralen, Gefängnisse wurden gestürmt und Häftlinge befreit.

In Sachsen-Anhalt lagen die Schwerpunkte des Aufstands in der Industrieregion rund um Halle und in der Stadt Magdeburg. In Magdeburg verschaffte sich eine Menschenmenge gewaltsam Zugang zur Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei. Die Erstürmung der nahegelegenen Haftanstalt scheiterte. Dabei kamen drei Mitglieder der Wachmannschaft ums Leben. Ab Mittag fuhren in den Straßen Panzer auf und brachten im Laufe des Nachmittags den Aufstand unter Kontrolle. Die blutige Niederschlagung des Aufstands kostete DDR-weit mehr als 50 Menschen das Leben – den Unmut der Bevölkerung über die repressive SED-Politik konnte sie aber nicht unterdrücken.

70 Jahre nach diesen Ereignissen bleibt es wichtig, an diesen mutigen Kampf für Freiheit und Demokratie zu erinnern!

Das vormalige Dienstgebäude der Magdeburger Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei ist heute Sitz des Ministeriums für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt und damit Teil unserer demokratisch verfassten Staatsordnung. Die Geschichte dieses Hauses und heutige Rolle der Exekutive, die an Recht und Gesetz gebunden ist, verpflichtet im Besonderen dazu, für die freiheitlich-demokratische Grundordnung einzustehen. Dazu gehört auch, nachfolgende Generationen daran zu erinnern, dass die persönliche Freiheit immer neu verteidigt werden muss und nur durch das Engagement aller Bürgerinnen und Bürger tagtäglich bewahrt werden kann.

Bilder vom 17. Juni 1953

Textdokumente aus den Akten des Landesarchivs