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Kom­mu­na­le Ver­tre­tun­gen blei­ben hand­lungs­fä­hig

§ 56a des Kom­mu­nal­ver­fas­sungs­ge­set­zes

Die vier­te Welle der Corona-​Pandemie sorgt für neue Vor­sichts­maß­nah­men zum In­fek­ti­ons­schutz. Das be­trifft auch die Ent­schei­dungs­fin­dungs­pro­zes­se der kom­mu­na­len Ver­tre­tun­gen – wie Stadt-​ und Ge­mein­de­rä­ten sowie Kreis­ta­gen – samt ihrer Aus­schüs­se. Denn grund­sätz­lich gilt für die Sit­zun­gen der kom­mu­na­len Ver­tre­tun­gen und Gre­mi­en Prä­senz­pflicht.

Zur Si­che­rung der Hand­lungs­fä­hig­keit sieht § 56a des Kom­mu­nal­ver­fas­sungs­ge­set­zes die Mög­lich­keit vor, dass kom­mu­na­le Ver­tre­tun­gen und Aus­schüs­se in Ab­kehr von der Pflicht zu Prä­senz­ver­an­stal­tun­gen, ihre Sit­zun­gen auch di­gi­tal als Vi­deo­kon­fe­renz oder Hy­brid­sit­zung ab­hal­ten. Dar­über hin­aus kön­nen Ver­tre­tun­gen und Aus­schüs­se ver­ein­ba­ren, Ent­schei­dun­gen im schrift­li­chen oder elek­tro­ni­schen Ver­fah­ren ab­zu­stim­men.

Vor­aus­set­zung ist, dass eine au­ßer­ge­wöhn­li­che Not­si­tua­ti­on fest­ge­stellt wird, de­rent­we­gen eine ord­nungs­ge­mä­ße Durch­füh­rung der Sit­zun­gen un­zu­mut­bar ist.

Da keine Fest­stel­lung einer lan­des­wei­ten epi­de­mi­schen oder pan­de­mi­schen Lage durch den Land­tag vor­liegt, kann statt­des­sen die je­wei­li­ge Kom­mu­nal­auf­sichts­be­hör­de eine au­ßer­ge­wöhn­li­che Not­si­tua­ti­on fest­stel­len: Land­krei­se für ihre kreis­an­ge­hö­ri­gen Ge­mein­den und Ver­bands­ge­mein­den sowie das Lan­des­ver­wal­tungs­amt für die Sit­zun­gen der Kreis­ta­ge in den Land­krei­sen sowie die Stadt­rats­sit­zun­gen in den kreis­frei­en Städ­ten.

Damit ist auch nach Aus­lau­fen der vom Land­tag fest­ge­stell­ten epi­de­mi­schen Lage durch § 56a des Kom­mu­nal­ver­fas­sungs­ge­set­zes in die­ser schwie­ri­gen Zeit der Corona-​Pandemie si­cher­ge­stellt, dass kom­mu­na­le Ver­tre­tun­gen hand­lungs­fä­hig blei­ben.

In­nen­mi­nis­te­rin Dr. Ta­ma­ra Zieschang: „Für die Ar­beit der Kom­mu­nal­po­li­ti­ke­rin­nen und Kom­mu­nal­po­li­ti­ker in un­se­rem Land steht somit ein Rechts­rah­men zur Ver­fü­gung, der auch in Zei­ten der Corona-​Pandemie die kom­mu­na­le Selbst­ver­wal­tung ge­währ­leis­tet. So kön­nen Kon­tak­te mi­ni­miert wer­den, ohne dass die de­mo­kra­ti­sche Wil­lens­bil­dung Scha­den nimmt.“

Das Mi­nis­te­ri­um für In­ne­res und Sport wird dazu zeit­nah einen er­läu­tern­den Er­lass zum Thema her­aus­ge­ben.

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