Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt und Zentralstelle
der Staatsanwaltschaft Halle erzielen bedeutenden Ermittlungserfolg gegen
Kinderpornografie
09.01.2007, Magdeburg – 7
- Ministerium für Inneres und Sport
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 007/07
Ministerium des Innern -
Pressemitteilung Nr.: 007/07
Magdeburg, den 9. Januar 2007
Gemeinsame
Pressemitteilung des Ministeriums des Innern und des Ministeriums der Justiz
Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt und Zentralstelle
der Staatsanwaltschaft Halle erzielen bedeutenden Ermittlungserfolg gegen
Kinderpornografie
- Insgesamt 322 deutsche Tatverdächtige
ermittelt
- Bislang einmalige Zusammenarbeit mit
Kreditkartenwirtschaft
Justizministerin Prof. Dr. Angela
Kolb und Innenminister Holger Hövelmann (beide SPD) stellten am heutigen
Dienstag bei einer Pressekonferenz in Magdeburg die Ergebnisse der Ermittlungsgruppe
¿Mikado¿ vor. Nach der weltweiten Operation ¿Marcy¿ im Jahr 2003 gelang dem
Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt und der Staatsanwaltschaft Halle (Saale)
erneut ein bedeutender Erfolg bei der Bekämpfung der Kinderpornografie. ¿D urch eine
hervorragende, bislang einmalige Zusammenarbeit mit der deutschen
Kreditkartenwirtschaft konnten 322 deutsche Tatverdächtige ermittelt werden¿, berichtete
Ministerin Kolb.
Minister Hövelmann lobte die
Zusammenarbeit mit den Polizeidienststellen aller Bundesländer: ¿Bundesweit
wurden koordiniert Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht und umfangreiches
Beweismaterial sichergestellt. Ein Großteil der Tatverdächtigen war sofort
umfassend geständig.¿
Zur Information:
Durch den Hinweis eines
Mitarbeiters eines deutschen Fernsehsenders konnte eine Internetseite
identifiziert werden, in der massiv der sexuelle Missbrauch von Kindern
abgebildet war. Weiteres Material in einer Größenordnung von etwa drei Gigabyte
war für ¿Mitglieder¿ in Aussicht gestellt. Der Zugang zum Mitgliederbereich
wurde nach Zahlung eines hohen zweistelligen US-Dollarbetrages ermöglicht. Die
Entgeltzahlung war ausschließlich per Kreditkarte (Visa oder Master Card)
möglich. Durch weitere Ermittlungen gelang es, eindeutige Geldtransferinformationen
zu erlangen, die eine Identifizierung von Kunden des ¿Mitgliederbereichs¿
ermöglichten.
Im Rahmen einer bisher wohl
einmaligen Zusammenarbeit mit den deutschen Kreditkartenserviceunternehmen
konnten alle deutschen Nutzer dieses kinderpornografischen Mitgliederbereichs
namentlich identifiziert und die entsprechenden Ermittlungsverfahren
eingeleitet werden.
In Sachsen-Anhalt sind zwei Beschuldigte wohnhaft. Bei den Durchsuchungen durch das
Landeskriminalamt konnte umfangreiches Beweismaterial sichergestellt werden.
Beide Beschuldigten sind geständig und bestätigen die der Ermittlungsgruppe
¿Mikado¿ vorliegenden Verdachtsmomente. Bei
den Beschuldigten handelt es sich um einen 47-jährigen Sekundarschullehrer aus
Magdeburg und einen 33-jährigen Arbeiter aus Halle.
Die insgesamt 322 ermittelten
deutschen Tatverdächtigen verteilen sich auf die einzelnen Bundesländer wie
folgt:
Nordrhein-Westfalen
68
Bayern
56
Baden-Württemberg
36
Hessen
30
Niedersachsen
27
Rheinland-Pfalz
23
Berlin
17
Sachsen
15
Brandenburg
11
Hamburg
10
Schleswig-Holstein
8
Saarland
6
Thüringen
5
Bremen
5
Mecklenburg-Vorpommern
3
Sachsen-Anhalt
2
Über zehn Prozent der ermittelten
Tatverdächtigen sind bereits einschlägig mit dem Besitz bzw. der Verbreitung
von Kinderpornografie in Erscheinung getreten. Unter diesen Personen befinden
sich vier Beschuldigte, die bereits selbst Kinder sexuell missbraucht haben.
Besonders auffällig ist die Tatsache, dass ein Großteil der Beschuldigten gut
situiert, alleinstehend und ledig ist.
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