Chemische Gefahrenabwehr: BBK übergibt
Institut der Feuerwehr innovatives Fernerkundungssystem
10.03.2006, Magdeburg – 54
- Ministerium für Inneres und Sport
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 054/06
Ministerium des Innern -
Pressemitteilung Nr.: 054/06
Magdeburg, den 10. März 2006
Chemische Gefahrenabwehr: BBK übergibt
Institut der Feuerwehr innovatives Fernerkundungssystem
Christoph Unger , Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz
und Katastrophenhilfe, übergibt am 10. März 2006 dem Innenminister des Landes
Sachsen-Anhalt, Klaus Jeziorsky ,
ein Fernerkundungssystem für die chemische Gefahrenabwehr.
Das
Erkundungsgerät kommt im Heyrothsberger Institut der Feuerwehr bei der so genannten
Analytischen Task Force (ATF) zum Einsatz. Mit dem neuen Gerät ist es der ATF
möglich, eine Gefahrstoffwolke aus einer Entfernung von bis zu fünf Kilometern
zu orten und zu identifizieren. Die im Infrarotspektrum erfassten Schadstoffe
werden identifiziert und in ein Videobild der Umgebung eingespielt. So wird den
Einsatzkräften innerhalb weniger Sekunden ein Bild geliefert, das die Schadstoffwolke
und deren Ausbreitung zeigt
¿Moderne
Ausstattung ist ein wichtiger Bestandteil des Katastrophenschutzes¿, so Unger
in Heyrothsberge. ¿Mit den Infrarot-Fernerkundungsgeräten stärkt der Bund das
Engagement und die Leistungsfähigkeit der Länder. Heyrothsberge, als einer von
vier Standorten des Pilotprojekts der Analytischen Task Force, hat mit seinem
Engagement und seiner Eigeninitiative entscheidend zum bisherigen erfolgreichen
Projektverlauf beigetragen.¿, so der BBK-Präsident weiter.
In seiner
Rede sah Innenminister Klaus Jeziorsky die Motivation der Beteiligten durch modernste
Ausstattung gestärkt. ¿Eine gute Ausstattung garantiert der Bevölkerung Sicherheit
und fördert die Motivation der aktiven Kräfte an der Basis.¿
Im Rahmen
eines vom BBK finanzierten Forschungsprojekts hat die Technische Universität Hamburg-Harburg das
Infrarot-Fernerkundungsgerät (SIGIS II) entwickelt. Dem Institut der Feuerwehr
steht damit ein innovatives und weitgehend automatisiertes Gerät mit einer
anwenderfreundlichen Bedienersoftware zur Verfügung.
Ein
besonderer einsatztaktischer Vorteil bei der Ferndetektion ist, dass die
Erkundung außerhalb der Gefahrenzone stattfindet. Das gesundheitliche Risiko
der Einsatzkräfte verringert sich damit erheblich. Denkbare
Einsatzmöglichkeiten der Ferndetektion sind außer bei konkreten Schadensfällen
die kontinuierliche Überwachung beispielsweise von chemischen Betrieben,
Ballungsräumen oder auch Großveranstaltungen.
Bei der ATF
handelt es sich um ein Pilotprojekt des BBK und der Länder zur Errichtung von
chemisch-analytischen Schnelleinsatztruppen. Insbesondere bei Chemieunfällen,
aber auch bei Terroranschlägen oder in der Folge von Waffenwirkungen können
gefährliche Stoffe freigesetzt werden, die meistens zunächst nicht bekannt
sind. Die Identifizierung unbekannter Substanzen oder von Gemischen erfordert
eine komplexe Analysetechnik, die in aller Regel nur von hoch qualifiziertem
Personal bedienbar ist. Insbesondere für die Interpretation der Messergebnisse
sowie der sich daraus ableitenden medizinisch-toxikologischen Bewertungen und
Empfehlungen ist Expertenwissen erforderlich. Dies sind Aufgaben der Analytischen
Task Forces, die im Rahmen des Pilotprojekts zunächst an vier Standorten im
Bundesgebiet eingerichtet worden sind: bei den Berufsfeuerwehren von Hamburg
und Mannheim, beim LKA Berlin und dem Institut der Feuerwehr Sachsen-Anhalt.
Die dort bereits vorhandene analytische Ausstattung wird vom BBK hiermit durch
weitere Hochleistungsanalytik aus Bundesmitteln erweitert.
Das
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe nimmt neben den klassischen
Aufgaben des Zivilschutzes wie beispielsweise der Warnung und Information der
Bevölkerung, dem baulichen Zivilschutz, der Wassersicherstellung und dem
Kulturgutschutz neue Aufgaben wahr. Als Servicestelle des Bundes unterstützt es
das Krisenmanagement der Länder insbesondere in den Bereichen Informationen und
Koordination. Außerdem ist das BBK zuständig für die planerische Vorsorge zum
Schutz kritischer Infrastrukturen, die Aus- und Fortbildung von Zivil- und
Katastrophenschützern, den Ausbau der Katastrophenschutzforschung sowie der
Katastrophenmedizin und für die Stärkung der bürgerschaftlichen Selbsthilfe.
Zum Bundesamt gehört das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern
(GMLZ), das im Herbst 2002 in Betrieb genommen wurde, sowie das Deutsche
Notfallvorsorge-Informationssystem (deNIS).
Weitere Informationen über www.bbk.bund.de
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