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Stalinismusopfer und Staatssekretär Erben
berieten über Veranstaltung zum ?Diktaturenvergleich?

01.03.2010, Magdeburg – 21

  • Ministerium für Inneres und Sport

 

 

 

 

 

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 021/10

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ministerium des Innern -

Pressemitteilung Nr.: 021/10

 

 

 

Magdeburg, den 1. März 2010

 

 

 

 

 

Stalinismusopfer und Staatssekretär Erben

berieten über Veranstaltung zum ¿Diktaturenvergleich¿

 

 

 

Um das umstrittene Lehrerfortbildungsseminar

¿Diktaturvergleich als Methode der Extremismusforschung¿ ging es heute in

Magdeburg bei einem Gespräch zwischen dem Stiftungsratsvorsitzenden der

Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt, Innenstaatssekretär Rüdiger Erben (SPD),

und Vorstandsmitgliedern der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS).

 

Beide Seiten stimmen darin überein, dass der wissenschaftliche Vergleich von

NS- und SED-Diktatur möglich sein müsse, eine Gleichsetzung jedoch

ausgeschlossen sei. Dies ergebe sich auch aus dem sachsen-anhaltischen

Stiftungsgesetz, das die Einzigartigkeit des Nationalsozialismus betont.

 

Beide Seiten weisen darauf hin, dass ein wissenschaftlicher Vergleich die

unvoreingenommene und differenzierte Betrachtung voraussetze und sprachen sich

für eine Änderung des Seminarprogramms aus.

 

Johannes Rink, der als Landes- und Bundesvorsitzender der VOS auch dem

Stiftungsbeirat angehört, erklärt:

¿Die inhaltlichen Änderungen des Seminars sollten darauf hinauslaufen, dass

unvoreingenommen untersucht wird, ob und wenn ja inwieweit die durchaus gute

Absicht der Vereinigung der Opfer des Naziregimes zur Aufarbeitung der

Nazi-Diktatur missbraucht wird. Die VVN, die die berechtigten Interessen dieses

Personenkreises vertritt, darf sich nicht durch einzelne Mitglieder in den

eigenen Reihen oder Sympathisanten missbrauchen lassen. Wichtig ist uns auch

die Debatte darüber, wie Jugendlichen die Unterschiede zwischen Diktatur und

Demokratie systematisch näher gebracht werden können.¿

 

Staatssekretär Erben erklärt: ¿Ich kann mir die Veranstaltung bei veränderter

Konzeption auch in Kooperation mit der Stiftung Gedenkstätten vorstellen ¿

allerdings nur, wenn das Seminarprogramm ausbalanciert und so das

wissenschaftliche Klima für die Debatte hergestellt wird. Dann ¿ und nur dann ¿

können auch Berichte über den Haftort Roter Ochse und die darin erlebten

Diktaturerfahrungen sowie vom Innenministerium verantwortete Referate über

Links- und Rechtsextremismus zum Programm gehören. Mit einer wissenschaftlichen

Veranstaltung verträgt es sich nicht, wenn ein Programmteil die VVN-BdA als

trojanisches Pferd bezeichnet.¿

 

Eine bewährte Methode zur politischen Bildung der Jugendlichen sei es, die

Vergangenheit erlebbar zu machen, betonte der VOS-Vorstand und bot hierfür sein

Zeitzeugenpotential an. Staatssekretär Erben wiederholte den Vorschlag, dass

künftig jede Schulklasse in Sachsen-Anhalt im Rahmen des Unterrichts eine

Gedenkstätte besucht.

 

Beide Seiten vereinbarten, künftig regelmäßig Gespräche zu führen und gemeinsam

die Aufarbeitung der Diktaturgeschichte in Sachsen-Anhalt konstruktiv

voranzutreiben. Manche Wortmeldung aus dem Berliner Raum in den letzten Tagen

sei nicht geeignet gewesen, eine konstruktive Debatte der Sachfragen zu

befördern.

 

Erben kündigte an, als nächsten Schritt auch die VVN-BdA zu einem Gespräch

einzuladen.

 

Die VOS wurde 1950 in Berlin gegründet. Sie ist der älteste und größte Opferverband

und vereint bundesweit Tausende Opfer der SED-Diktatur und Sympathisanten

dieser Opfer.

 

 

 

 

 

 

 

Impressum:

 

Verantwortlich: Martin Krems

Pressestelle

Halberstädter Straße 2 / Am Platz des 17. Juni

39112  Magdeburg

Tel: (0391) 567-5504/-5516/-5517

Fax: (0391) 567-5520

Mail:

Pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de

 

 

 

 

 

 

 

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