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Lagebericht zur Hochwassersituation in
Sachsen-Anhalt - Stand: 7. April 2006, 6:00 Uhr

08.04.2006, Magdeburg – 75

  • Ministerium für Inneres und Sport

 

 

 

 

 

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 075/06

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 075/06

 

 

 

Magdeburg, den 7. April 2006

 

 

 

 

 

Lagebericht zur Hochwassersituation in

Sachsen-Anhalt - Stand: 7. April 2006, 6:00 Uhr

 

1.     Meteorologische Lage

 

Am Freitag kann es

vor allem nördlich des Harzes mal Regen oder Schauer geben. Sonst ist es

freundlich und trocken. Die Luft erwärmt sich auf 9 bis 13, im Bergland 4 bis

11 Grad. Nachts bleibt es mit Ausnahme der Altmark niederschlagsfrei. Es kühlt

auf 4 bis 1, im Bergland auf Werte um 0 Grad ab. Sonnabend regnet hier und da;

zeitweise scheint aber auch die Sonne. Die Temperatur erreicht 10 bis 15, im

Bergland 6 bis 13 Grad, und es weht ein zunehmend stark böiger Südwestwind.

Nachts klingen die Schauer ab. Die Luft kühlt auf 4 bis 1, im Bergland 3 bis -2

Grad ab.

 

2.     Hydrologische Lage

 

Flussgebiet Elbe:

 

In Sachsen-Anhalt

hat sich der gestern noch im Raum Torgau angetroffene langgestreckte

Hochwasserscheitel so abgeflacht, dass er unterhalb von Wittenberg als Anstieg

nicht mehr erkennbar ist.

 

Bis unterhalb

Niegripp werden die Wasserstände in Sachsen-Anhalt auf hohem Niveau stagnieren.

Diese verbleiben im Bereich der Alarmstufe 4.

 

Flussgebiet Saale:

 

Für den Wasserlauf

der Saale in Sachsen-Anhalt fallen die Wasser­stände im Bereich der Alarmstufe

1, nur am Pegel Calbe UP im Unterlauf noch im Bereich der Alarmstufe 2. Der

durchgängige Rück­gang der Wasserführung in der Saale wird weiterhin durch not­wendige

Abgabeerhöhungen der Saaletalsperren zur Hochwasser­entlastung und im Mündungsbereich

durch das Hochwasser der Elbe verzögert.

 

Flussgebiet Mulde:

 

Im gesamten

Einzugsgebiet der Mulde fallen die Wasserstände deut­lich, am Pegel Bad Düben

für heute im Bereich des Richtwertes der Alarmstufe 1. Die Unterschreitung des

Richtwertes der Alarmstufe 1 am Pegel Bad Düben wird mit hoher

Wahrscheinlichkeit am 07.04. erfolgen.

 

Durch die

Rückstaubeeinflussung durch das Hochwasser der Elbe wird der Rückgang des

Wasserstandes am Pegel Dessau-Muldebrücke weiterhin stark verzögert.

 

Die Wipper, Bode und

die Eine sind hochwasserfrei.

 

3.     Gefahrenschwerpunkte im Land Sachsen-Anhalt

 

Landkreis Wittenberg

 

Ab gestern 16.00

Uhr wurden die insgesamt 90 zivilen Kräfte aufgrund von Erschöpfungs­zuständen

durch 30 Bundeswehrkräfte zum Teil abgelöst. Diese bezogen vor Ort Unterkunft.

Ab heute 08:00 Uhr werden 100 frische Kräfte zum Einsatz gelangen. Für das

Wochenende werden grundsätzlich 100 Kräfte aktiviert. Diese sollen in 24

Stunden Wechseldienst immer zu 50 in den Einsatz geschickt werden.

 

Stadt Dessau

 

Leichte Lageentspannung.

 

Landkreis

Anhalt-Zerbst

 

VGem

Elbe-Ehle-Nuthe: Sickerstellen am Deich Tochheim (ca. 15 Stück mit Durchmesser

15cm) vor dem Beginn der Kernzone

 

Roßlau: Örtliche Einsatzleitungen besetzt,

verstärkte Deichwachen und -Kontrollen

 

Wörlitz: Lage wird

beherrscht.

 

Coswig: keine neue Situation

 

Landkreis Köthen

 

Gegenwärtig

zeichnen sich keine örtlichen Gefahrenschwerpunkte ab.

 

Landkreis Schönebeck

 

Zunehmendes

Drängwasser im Hinterland Bereiche Barby, Schönebeck und Groß Rosenburg. Weitere

Gefahrenschwerpunkte zeichnen sich gegenwärtig nicht ab.

 

Landkreis Bernburg

 

Aufgrund des

Hochwassers sind leichte Ausuferungen entlang der Saale entstanden.

 

Landkreis Jerichower

Land

 

Stadt Gommern:

Ehlerückstaudeich zwischen Schäferbrücke und Dreibogenbrücke Längsrisse in der

Deichkrone ¿ verstärkte Beobachtung durch Deichwachen und LHW

 

Stadt Burg:

Sickerstelle am Deichfuß landseitig bei Deich km 10,4 (Fährstr Schartau)

lediglich weitere Beobachtung notwendig.

 

Landeshauptstadt

Magdeburg

 

Lage in der Landeshauptstadt

Magdeburg ist unverändert.

 

Landkreis Ohrekreis

 

Kleine Probleme

durch Sickerstellen, wird durch eigene Kräfte abgesichert, Lage aber insgesamt

stabil, kein sofortiger Handlungsbedarf.

 

Landkreis Stendal

 

Tätigkeiten der

Bundeswehr für die Nachtstunden eingestellt, ab heute Früh werden Sandsack­befüllung,

Verbau und andere Deichverteidigungsmaßnahmen wieder aufgenommen.

 

Nach Rücksprache

mit der Notfallleitstelle der DB AG Leipzig wurde mitgeteilt, dass der Zugver­kehr

auf der ICE Strecke Stendal nicht beeinträchtigt ist, die Reisegeschwindigkeit

wurde von 230km/h auf 160km/h herabgesetzt.

 

Fachbereich LHW

erwartet Wasserhöchststand Havel am 11. 04. 2006.

 

Nach wie vor

befinden sich Risse auf der Deichkrone rechter Elbdeich, bei Deich-km 67,3, an

der OL Scharlibbe; ein mögliches Abrutschen des Deiches und die Gefahr des

Deichbruches sind auch weiterhin gegeben. Der fachgerechte Verbau der

Rissstelle erfolgt zurzeit durch den LHW.

 

Im Bereich

Havelberg steigt der Havelpegel weiter. Dadurch besteht Gefahr für die

Haveldeiche. Die Ersatzumfahrung der Brückenbaustelle im Stadtzentrum von

Havelberg (B 107) wird höher gelegt.

 

Die

Sondereinsatzleitung Quitzöbel zur Besprechung der Lage (ggf. Flutung der

Havelpolder) an der Havel tritt am 06.04., 16:00 Uhr zusammen.

 

4.     Entwicklungen und Prognosen

 

Die Pegel am

Flußlauf der Elbe zeigen noch leicht steigende Tendenz bei ausgerufener Alarm­stufe

4. Der HW-Scheitel passierte bereits die Landesgrenze zu Niedersachsen.

Wasserstand ist stagnierend bei 7,17 m.

 

Für den

Havel-Pegel Havelberg wurde die Alarmstufe 3 ausgerufen. Hier sind konstante

Was­serstände zu verzeichnen (bei 4,11 m).

 

5.     Betroffene Personen

 

 

 

 

 

 

 

Betroffene Personen

 

 

 

 

 

 

 

Getötete

 

 

Verletzte

 

 

Evakuierte

 

 

Obdachlose

 

 

Vermisste

 

 

Gesamt

 

 

 

 

Landkreis Wittenberg

 

 

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Stadt Dessau

 

 

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Landkreis Anhalt-Zerbst

 

 

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9

 

 

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9

 

 

 

 

Landkreis Köthen

 

 

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Landkreis Schönebeck

 

 

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Landkreis Jerichower Land

 

 

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Landeshauptstadt Magdeburg

 

 

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60

 

 

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0

 

 

60

 

 

 

 

Landkreis Ohrekreis

 

 

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Landkreis Stendal

 

 

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