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Innenminister Klaus Jeziorsky: Verkehrssicher­heitsaktion
?fifty-fifty-Taxi seit über fünf Jahren sehr erfolgreich

27.07.2005, Magdeburg – 103

  • Ministerium für Inneres und Sport

 

 

 

 

 

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 103/05

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ministerium des Innern -

Pressemitteilung Nr.: 103/05

 

 

 

Magdeburg, den 27. Juli 2005

 

 

 

 

 

Innenminister Klaus Jeziorsky: Verkehrssicher­heitsaktion

¿fifty-fifty-Taxi seit über fünf Jahren sehr erfolgreich

 

¿ Rund 240.000 Tickets

seit Projektbeginn verkauft

 

¿ Projekt

¿fifty-fifty-Taxi¿ ab sofort im Internet präsent

 

Die

Verkehrssicherheitsaktion ¿fifty-fifty-Taxi¿ ist seit über fünf Jahren sehr

erfolgreich und wird sich mit dem heutigen Tag auch im Internet präsentieren¿,

so Innenminister Klaus Jeziorsky. Mittlerweile sei das Projekt nicht nur in

Sachsen-Anhalt bekannt und erfolgreich, auch andere Bundesländer hätten diese

Verkehrssicherheitsaktion in gleicher oder ähn­licher Form übernommen.

 

Mit

dieser Verkehrssicherheitsaktion soll jungen Leuten im Alter von 16 - 26 Jahren

die Möglichkeit gegeben werden, am Wochenende statt mit dem Auto bei Freunden

und Bekannten sicher mit einem Taxi zum halben Preis wieder nach Hause fahren

zu können. Durch den auf die Hälfte reduzierten Fahr­preis, den sich die jungen

Leute zudem noch teilen können, wenn sie das Taxi gemeinsam nutzen, werde der

Konflikt vermieden, entscheiden zu müssen, ob sie sich trotz Alkohol- oder gar

Drogeneinflusses noch ans Steuer setzen und damit sich und die Mitfahrer durch

gewagte Fahrmanöver in Gefahr bringen. Jeziorsky: ¿Mit der Entscheidung für das

¿fifty-fifty-Taxi¿ schützen sie nicht nur sich selbst, sondern auch die

potentiell gefährdeten Mitfahrer und andere Verkehrsteilnehmer.¿

 

Gert

Kuhnert, stellv. Vorstandsvorsitzender der AOK Sachsen-Anhalt: ¿Nach nunmehr

fast sechs Jahren ist die Initiative nicht nur erfolgreich, sondern ein

Selbstläufer. Rund 450 Taxiunter­nehmen nehmen teil. Rund 240.000 Tickets

wurden seit Projekt­beginn verkauft. Pro Fahrt lösen die Jugendlichen

durchschnitt­lich vier bis acht Tickets ein. Daher ist davon auszugehen, dass

rund 7.000 Jugendliche das Angebot nutzten.¿

 

Die

Polizei, so Jeziorsky weiter, stelle eines immer wieder fest: Viele schwer­wiegende

Verkehrsunfälle seien auf das Freizeitverhalten und die gebotenen

Freizeitmöglichkeiten der jungen Menschen an Wochenenden zurückzuführen. Genau

hier setze das Projekt an, indem man nämlich den jungen Menschen ¿ aber auch

den Eltern - signalisieren wollte: Ihr sollt ausgehen und feiern können und

trotzdem sicher nach Hause kommen.

 

Ermöglicht

werde dies durch die Kooperationspartner AOK

Sachsen-Anhalt, Öffentliche Versicherungen Sachsen-Anhalt, Ostdeutscher

Sparkassen- und Giroverband, Taxi- und Mietwagen-Genossenschaft Magdeburg und

Halle, Radio Brocken und Daimler Chrysler AG Niederlassung Magdeburg ,

die gemeinsam das Ziel verfolgen, die Anzahl der folgenschweren Verkehrsunfälle

in Sachsen-Anhalt zu senken.

 

Deshalb

analysiere man permanent die Unfallstatistik, um auf dieser Grundlage

zielgruppen- und deliktorientierte Verkehrssicherheitsarbeit betreiben zu

können. So ereigneten sich in Sachsen-Anhalt, wie bereits in der vergangenen

Woche vorge­stellt, im ersten Halbjahr 2005 insgesamt (1. Halbjahr 2004 im

Vergleich dazu in Klammern) 40.513 Verkehrsunfälle (40577, also mit 64 Unfällen

bzw. 0,2 % nur ge­ringfügig weniger als im Vorjahr), 114 Personen wurden dabei

getötet (also nur zwei weniger als im Vorjahr), aber es waren 6192 Verletzte zu

registrieren (5914, was hier einer Zunahme von 278 Verletzten oder 4,7 %

entspricht).

 

Jeziorsky:

¿Mit diesen Zahlen wurden unsere optimistischen Erwartungen gedämpft.¿ Man habe

kaum Fortschritte bei der Verhütung von Verkehrsunfällen, insbesondere denen

mit schweren Unfallfolgen, zu verzeichnen. Im Gegenteil, die Zunahme der bei

Verkehrsunfällen verletzten Personen sei beachtlich und besorgniserregend

zugleich.

 

Besonders

negativ auffällig bleibe dabei die Hauptzielgruppe, die jungen Kraftfahrer im

Alter von 18 bis unter 25 Jahren. So habe sich die Zahl der Getöteten von 23

auf 33 Personen gesteigert und auch bei den Schwerverletzten war ein Anstieg

von 345 auf 362 (+17 oder + 4,5%) zu beobachten. Betrachte man die Altersgruppe

der 15- bis unter 25-Jährigen in Gänze, so verunglückten im ersten Halbjahr

dieses Jahres insgesamt 2148 Personen, davon 42 tödlich, davon wiederum 38 als

Fahrzeugführer von PKW oder motorisierten Krafträdern bzw. als Mitfahrer. Damit

waren rund 36 % aller bei Verkehrsunfällen getöteten Personen zwischen 15 und

25 Jahre alt.

 

Jeziorsky:

¿So erschreckend es klingt: Der Verkehrsunfall ist damit die häufigste

Todesursache bei jungen Menschen!¿ Hinsichtlich der festgestellten

Unfallursachen bleibe festzustellen, dass die genannte Altersgruppe zwar nur

ca. 25 % der an Verkehrsunfällen beteiligten Fahrzeugführer stelle, sie aber

bei der ¿Unfallursache Alkoholeinfluss¿ mit ca. 37 % leider unrühmlich die

Statistik anführe. Bei der ¿Unfall­ursache Geschwindigkeit¿ stelle diese

Altersgruppe mit 44 % sogar einen noch höheren Anteil.

 

¿Zwar

machen ¿Alkoholunfälle¿ am gesamten Unfallgeschehen nur ca. 2 bis 3 % aus, aber

bei den Unfällen mit schweren Folgen steigt die Unfallursache ¿Alkoholeinfluss¿

dramatisch. Nach einer Analyse der Unfallursachen betrug der Anteil der Unfälle

unter Alkoholeinwirkung an allen Verkehrsunfällen nur 2,6 %, jedoch bereits

fast 7 % bei den Verkehrsunfällen mit Personenschäden und fast 9,5 % bei den Verkehrs­unfällen

mit schweren Personenschäden, bei denen also mindestens eine Person schwer

verletzt oder gar getötet wurde¿, verdeutlicht Jeziorsky.

 

Wissenschaftlich

erwiesen sei zudem, dass Alkohol am Steuer dazu führe, dass enthemmter gefahren

werde, dadurch Geschwindigkeitslimits missachtet und auch auf sich ändernde

Verkehrssituationen nicht mehr sachgerecht reagiert werden könne.

 

Die

zu hohe oder nicht angepasste Geschwindigkeit sei bei allen Unfällen mit einem

Anteil von 12 % eine der Hauptunfallursachen, bei Unfällen mit Personenschäden betrage der Anteil

der auf überhöhte oder unangepasste Geschwindigkeit zurückzu­führenden Ursachen

bereits 27 %

und

sei bei Unfällen mit schweren Personen­schäden mit 36 % die absolute

Hauptunfallursache.

 

¿Neben

den ganzen persönlichen und gesundheitlichen Problemen und dem Leid, das ein

solcher Unfall hervorruft¿, so Gerd Kuhnert, ¿können wir als gesetzliche

Krankenkasse natürlich auch die Kosten nicht ganz außer Acht lassen. Die

Krankenhauskosten etwa für die Behandlung eines Polytraumas ohne weitere

Eingriffe belaufen sich bei einer mittleren Verweildauer von knapp 12 Tagen auf

7.050 Euro, der Einsatz eines Rettungshubschraubers kostet mehr als 45 Euro pro

Minute. Je nach Flugstrecke kommt hier schnell eine Menge Geld zusammen.¿

 

Jeziorsky:

¿Uns allen ist bewusst, dass gerade die angesprochene Zielgruppe oft­mals noch

nicht über einen so prall gefüllten Geldbeutel verfügt, schließlich befinden

sich die meisten Jugendlichen und Jungerwachsenen im Alter unter 25 Jahren noch

in der Ausbildung oder im Studium. Gerade deshalb ist es natürlich nicht so

einfach für diese Leute, immer auf externe Beförderungsmittel zurückgreifen zu

können.¿ Jedoch setze gerade hier die ¿fifty-fifty¿-Aktion an, indem die

Mitwirkenden und Sponsoren dieses Projekts etwas dazulegen, um die Unkosten im

Erträglichen zu halten.

 

¿Das ,fifty-fifty-Taxi` ist eine Erfolgsgeschichte aus Sachsen-Anhalt¿,

sagte Manfred Steffen, Vorstandsmitglied der Öffentlichen Versicherungen

Sachsen-Anhalt (ÖSA). Seine positive Entwicklung sei der intensiven und immer

partnerschaftlichen Zusam­menarbeit der Kooperationspartner zuzuschreiben. Die

Sparkassen-Finanzgruppe steuere als Hauptsponsor in diesem Jahr 12.500 Euro

direkt für die Ticket-Finan­zierung bei, dazu kommen weitere Sponsoring-Gelder

zugunsten der Gesamtaktion wie die Finanzierung der neuen Internet-Seite.

 

Das "fifty-fifty-Taxi¿ mache aus

der Perspektive von Sparkassen und öffentlichen Versicherungen auch

wortwörtlich betrachtet Sinn, betonte Manfred Steffen. ¿Man spart, wenn man das

,fifty-fifty`-Ticket benutzt, es ist also eine Sparkasse. Und es ist zugleich

eine sehr zweckmäßige und gut funktionierende Versicherung, weil es sicherer

macht gegen Unfälle und persönliches Leid.¿

 

Um die Popularität des

Projektes ¿fifty-fifty-Taxi¿ weiter zu steigern, wurde eine mit den

Kooperationspartnern abgestimmte Internetpräsentation entwickelt, die unter der

Adresse: https://www.fifty-fifty-taxi.de/

aufgerufen werden kann.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum:

 

Verantwortlich: Dr. Matthias Schuppe

Pressestelle

Halberstädter Straße 2 / Am Platz des 17. Juni

39112  Magdeburg

Tel: (0391) 567-5516/5517

Fax: (0391) 567-5519

Mail:

pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de

 

 

 

 

 

 

 

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