Stärkung des ländlichen Raums
Kommission ?Sport stärkt Heimat? veröffentlicht Abschlussbericht
17.01.2020, Magdeburg – 4
- Ministerium für Inneres und Sport
Die Kommission ?Sport stärkt Heimat? hat
ihren Abschlussbericht vorgestellt. Arbeitsschwerpunkte und
Handlungsempfehlungen der Kommission sind nachfolgend zusammenfassend
skizziert. Der komplette Bericht ist hier abrufbar: www.lsaurl.de/SsH20
Grundlage des Berichts war neben der
Expertise der Kommissionsmitglieder eine Befragung der Sportvereine im
ländlichen Raum sowie die Führung von Interviews mit Funktionsträgern auf
Kreisebene. Daneben wurden weitere Akteure, wie das Landesverwaltungsamt, die
Industrie- und Handelskammer Magdeburg sowie das Ministerium für Bildung in die
Diskussion einbezogen.
Optimierung und Verzahnung bestehender
Förderprogramme
Die Befragung der Sportvereine im ländlichen Raum hat gezeigt, dass
sowohl ein großes Informationsinteresse als auch ein großes Informationsbedürfnis
über Fördermöglichkeiten besteht. Die Kommission empfiehlt daher eine
verbesserte Öffentlichkeitsarbeit, wobei konkret die Erstellung eines
Fördermittelwegweisers für Sportvereine sowie gemeinsame
Informationsveranstaltungen der Fördermittelgeber genannt werden. Aufgrund
dieser ? bereits im Zwischenbericht vom Dezember 2018 aufgeführten ?
Handlungsempfehlungen hat das Ministerium für Inneres und Sport im vergangenen
Jahr einen entsprechenden Wegweiser erarbeitet (www.lsaurl.de/Foerdermittel) und zusammen mit dem LandesSportBund
Sachsen-Anhalt e. V. (LSB), dem Ministerium für Arbeit, Soziales und
Integration sowie dem Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr gemeinsame
Informationsveranstaltungen für Sportvereine durchgeführt. Des Weiteren
empfiehlt die Kommission, den Verwaltungsaufwand für die Vereine, insbesondere
durch die Aufnahme von Pauschalen in die Förderrichtlinien, zu reduzieren.
Sicherstellung der
erforderlichen Sportinfrastruktur
Die Kommission hat
festgestellt, dass viele Sportvereine einen hohen Sanierungsbedarf bei den von
ihnen genutzten Sportstätten sehen. Dieser subjektive Eindruck soll durch eine
flächendeckende Erhebung des LSB konkretisiert werden, um darauf aufbauend konkrete
Rahmenbedingungen für eine zukunftsorientierte Sportstättenentwicklung ableiten
zu können. Des Weiteren empfiehlt die Kommission die Entwicklung von
Sportstätten hin zu sozialen, vielseitig nutzbaren Einrichtungen, bei denen der
?Begegnungscharakter? in besonderer Weise berücksichtigt wird. In diesem
Zusammenhang erscheinen multifunktionale Trainings- und Begegnungsstätten, wie
das mit EU- und Landesmitteln geförderte ?Haus der Vereine? in Aken (Elbe) als
gut geeignet.
Gewinnung
und Wertschätzung von ehrenamtlich Tätigen
Hinsichtlich
der Gewinnung von ehrenamtlich Tätigen rät die Kommission neben einer
Verbesserung der Rahmenbedingungen zu einem strategischen Vorgehen der Vereine.
Dabei können die Erstellung einer vereinsspezifischen Ehrenamtskonzeption sowie
die Benennung einer für ehrenamtliche Belange zuständigen Person wichtige
Bausteine darstellen. Die Kommission empfiehlt daher u. a. die Erarbeitung
eines Leitfadens für Sportvereine zur Erstellung einer entsprechenden
Konzeption.
Bezüglich
der Wertschätzung von ehrenamtlichem Engagement erscheinen aus Sicht der
Kommission u. a. sog. ?Ehrenamtskarten? zweckmäßig, mit denen Ehrenamtliche
verschiedene Vergünstigungen bei registrierten Partnern erhalten können.
Integration
von Menschen mit Migrationshintergrund in Sportvereine und Arbeitsmarkt
Die
Integration von sozial Benachteiligten und Menschen mit Migrationshintergrund
stellt angesichts des demografischen Wandels eine große Chance dar, wovon auch
Sportvereine profitieren können. Daher empfiehlt die Kommission u. a. eine
weitergehende Untersuchung, wie der Sport im ländlichen Raum als Medium für
Integration in Gesellschaft und Arbeitsmarkt besser genutzt werden kann. Des
Weiteren enthält der Bericht mehrere Best-Practice Beispiele, die als Anregungen
dienen sollen, ähnlich gut geeignete Maßnahmen durchzuführen.
Kooperationen
zwischen Sportvereinen, Schulen und Unternehmen
Kooperationen
können für Sportvereine eine Reihe von Vorteilen bieten, insbesondere mit Blick
auf die Gewinnung von sächlichen Mitteln, Kompetenzen und neuen Mitgliedern.
Hinsichtlich des Ziels der Mitgliedergewinnung erscheinen aus Sicht der
Kommission Schulen und Kindertagesstätten besonders wichtige
Kooperationspartner zu sein. Daher wird u. a. eine weitergehende Information hinsichtlich
der Förderung von Arbeitsgemeinschaften ?Sport in Schule und Verein? empfohlen.
Des Weiteren kommt die Kommission zu dem Schluss, dass ein Großteil der Vereine
die Möglichkeit von Kooperationen bislang nur wenig nutzt. Daher sollte aus
Sicht der Kommission auf eine stärkere Vernetzung zwischen Sportvereinen und
anderen lokalen Akteuren, wie insbesondere Unternehmen, hingewirkt werden, um
vorhandene Potenziale besser erschließen und von unterschiedlichen Kompetenzen
profitieren zu können.
Hintergrund:
Auf
Initiative von Innenminister Holger Stahlknecht hat sich im Juni 2018 die Kommission
?Sport stärkt Heimat? konstituiert. Die Kommission besteht aus Vertretern des
LandesSportBundes Sachsen-Anhalt e. V., des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt e.
V., des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr, des Ministeriums für
Arbeit, Soziales und Integration, des Landkreistages Sachsen-Anhalt, des
Ostdeutschen Sparkassenverbandes, der Harzer Volksbank eG sowie des
Ministeriums für Inneres und Sport. Ziel der Expertenrunde war es,
ressortübergreifend Maßnahmen und Handlungsempfehlungen zu definieren, die den
Sport und damit auch den ländlichen Raum effektiver stärken. Impulsgeber
hierfür war der Fußballverband Sachsen-Anhalt e. V., der mit einem
Positionspapier zur Förderung des ländlichen Raums auf die besonderen
Herausforderungen und die mit der demografischen Entwicklung verbundenen
Wechselwirkungen eingegangen ist.
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