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Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen

Innenministerium zieht Bilanz für das Jahr 2024

29.03.2025, Magdeburg – 038/2025

  • Ministerium für Inneres und Sport

Sachsen-Anhalt verzeichnet für das vergangene Jahr einen erneuten Anstieg von Fällen im Bereich der Verbreitung, des Erwerbs und des Besitzes von Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen. Das geht aus der Auswertung der Polizeilichen Kriminalstatistik hervor. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 1.048 Fälle der Verbreitung von Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen verzeichnet, was einen Anstieg von 20,5 Prozent im Vergleich zum Jahr 2023 mit 870 registrierten Straftaten darstellt und mit 741 erfassten Fällen im Jahr 2022 den Anstieg in den letzten drei Jahren veranschaulicht. Wesentliche Ursache für den Anstieg ist die Zunahme der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen in diesem Bereich. Bei den Jugendlichen gab es eine Zunahme um 53 Prozent von 175 Tatverdächtigen im Jahr 2023 auf 268 im Jahr 2024. Einen noch erschreckenderen Anstieg gab es bei den tatverdächtigen Kindern. Im Jahr 2023 waren es 96 tatverdächtige Kinder und im Jahr 2024 waren es 244. Das ist ein Anstieg um 154 Prozent.

Innenministerin Dr. Tamara Zieschang zeigt sich besorgt über diese Entwicklung: „Wir müssen leider feststellen, dass zunehmend junge Menschen völlig unbedacht Missbrauchsdarstellungen verbreiten. Dabei sind sich Kinder und Jugendliche oftmals nicht im Klaren darüber, dass schon das bloße Ansehen oder Weiterleiten von Nacktbildern die Betroffenen immer wieder aufs Neue zu Opfern macht. Zudem machen sich die Jugendlichen damit strafbar“.

Die Landespolizei Sachsen-Anhalt verfolgt im Kampf gegen die Verbreitung, den Erwerb und Besitz von Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen eine umfassende, ganzheitliche Strategie, die weit über bloße strafrechtliche Maßnahmen hinausgeht und einen präventiven Bildungsansatz in den Vordergrund stellt. Angesichts der alarmierenden Zahl minderjähriger Tatverdächtiger, die insbesondere in Chatgruppen größtenteils aus Unwissenheit in die Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen verwickelt sind, ist es von zentraler Bedeutung, sowohl die strafrechtlichen Konsequenzen als auch die moralische und gesellschaftliche Verwerflichkeit solcher Handlungen nachdrücklich zu vermitteln.

„Die Landespolizei wird weiter mit Nachdruck diese Straftaten aufklären. Die hohe Aufklärungsquote von mehr als 93 Prozent zeigt, dass wir hier konsequent vorgehen. Daneben ist es wichtig, fortlaufend für das Thema zu sensibilisieren, aufzuklären und Hilfsangebote zu unterbreiten.“, so Innenministerin Dr. Tamara Zieschang weiter.

Am 11. Februar 2025 war der Safer Internet Day. Diesen nahm die Landespolizei Sachsen-Anhalt zum Anlass, um auf ihren Social-Media-Kanälen eine digitale Präventionswoche gegen die Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen unter Kindern und Jugendlichen zu starten. Dabei wurden insbesondere junge Menschen sowie deren Bezugspersonen – Eltern, Lehrer und Großeltern – als Zielgruppe über die gravierenden Gefahren und strafrechtlichen Konsequenzen der Verbreitung von Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen aufgeklärt.

Im Rahmen der Präventionswoche wurde auch auf die bundesweite Aufklärungskampagne des Programms Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) hingewiesen, die seit 2020 unter www.soundswrong.de verfügbar ist. Dort finden sich Filmclips und Hintergrundinformationen, die zeigen, wie Missbrauchsdarstellungen gemeldet und ihre Verbreitung verhindert werden können. Die Kampagne sensibilisiert für die zivilgesellschaftliche Verantwortung, solche Inhalte zu melden und somit aktiv zur Bekämpfung Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen beizutragen.

Impressum:
Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt
Verantwortlich:
Patricia Blei
Pressesprecherin

Halberstädter Straße 2 / am "Platz des 17. Juni"
39112 Magdeburg

Telefon: 0391 567-5504/-5514/-5516/-5517/-5542
Fax: 0391 567-5520
E-Mail: Pressestelle(at)mi.sachsen-anhalt.de

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