Innenstaatssekretär Erben bei
Gedenkveranstaltung zum 64. Jahrestag der Ermordung von KZ-Häftlingen bei
Gardelegen
09.04.2009, Magdeburg – 103
- Ministerium für Inneres und Sport
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 103/09
Ministerium des Innern -
Pressemitteilung Nr.: 103/09
Magdeburg, den 13. April 2009
Innenstaatssekretär Erben bei
Gedenkveranstaltung zum 64. Jahrestag der Ermordung von KZ-Häftlingen bei
Gardelegen
Innenstaatssekretär
Rüdiger Erben (SPD) hat am heutigen Tag in der Mahn- und Gedenkstätte
Isenschnibbe bei Gardelegen an der Gedenkveranstaltung anlässlich der Ermordung
von über 1.000 KZ-Häftlingen teilgenommen.
In seiner Rede verdeutlichte
Erben, das Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus, an Krieg, Völkermord
und Verbrechen Teil unserer nationalen Identität geworden ist, aus der bleibende
moralische und politische Verpflichtung folgt.
Rüdiger Erben: ¿Die Erinnerungen an die grausamen Taten der Nazidiktatur müssen
wach gehalten werden und dürfen nicht verblassen. Orte, die sich dem widmen und
die Vergangenheit überzeugend in unsere Gegenwart holen sind immens wichtig.
Sie mahnen uns, der Versuchung zum Vergessen oder zum Verdrängen entschieden zu
widerstehen.¿
Der Innenstaatsekretär würdigte in diesem Zusammenhang die heutige
Veranstaltung als Ausdruck dieser Bemühungen und dankte den Mitarbeitern der
Stiftung Gedenkstätten und der Stadt Gardelegen, die durch ihr Wirken das
Andenken an die Opfer in diesem Rahmen ermöglichten.
Erben wies darauf hin, dass gerade junge Menschen über die Verbrechen der
Nationalsozialisten aufgeklärt werden müssen und erneuerte die Forderung, dass
Besuche einer KZ-Gedenkstätte zum Pflichtprogramm in den Schulen des Landes
werden müssen.
Erben: ¿Der Besuch an einem authentischem Ort ist die beste Form für eine
wirkungsvolle und nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus.
Junge Staatsbürger, die demokratische Werte nicht nur akzeptieren, sondern für
diese aktiv eintreten, sind die beste Gewähr gegen aufkeimenden
Rechtsextremismus.¿
Zur Gedenkstätte Gardelegen erklärte er, dass man einen neuen Umgang mit dem
Bestehenden entwickeln wolle, hat doch die zu DDR-Zeiten errichtete
Gedenkanlage mehr verklärt als erklärt.
Aus diesem Grund habe die Stiftung Gedenkstätten spezifische Fachkompetenzen
zusammengefügt, die sich als sehr gute
und außerordentliche Hilfe für die Gedenkstätte Isenschnibbe erweise.
Derzeit werden durch die Stiftung neue Quellen ausgewertet, um unter anderem
ein Totenbuch zu erarbeiten. Auch ein neues Besucherleitsystem soll konzipiert
werden.
Seinen besonderen Dank richtete der Innenstaatssekretär an die Schüler des
Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Gardelegen, die zu dieser Veranstaltung 197
Namen der bereits recherchierten Opfer verlasen.
Hintergrund
Am 13. April 1945, einen Tag
bevor Gardelegen von amerikanischen Truppen befreit wurde, waren
über 1.000 KZ-Häftlinge in einer Feldscheune des ehemaligen Rittergutes
Isenschnibbe zusammengetrieben worden und von den Nazis grauenvoll ermordet
worden.
Die Opfer waren Menschen aus allen Teilen Europas, die als Häftlinge aus Außenlagern
der Konzentrationslager Mittelbau-Dora und Neuengamme von der SS auf die
sogenannten Todesmärsche getrieben worden waren.
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