Könnten Sie jetzt noch bremsen? Landesweite Plakataktion
zur Verhinderung von Wildunfällen gestartet
09.12.2009, Magdeburg – 243
- Ministerium für Inneres und Sport
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 243/09
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 243/09
Magdeburg, den 9. Dezember 2009
Könnten Sie jetzt noch bremsen? Landesweite Plakataktion
zur Verhinderung von Wildunfällen gestartet
In den Morgenstunden des
heutigen Mittwoch fiel der Startschuss für eine landesweite Plakataktion gegen
Wildunfälle in Sachsen-Anhalt. Innenminister Holger Hövelmann und
ÖSA-Vorstandsvorsitzender Peter Ahlgrim enthüllten im Beisein von Gerwischs
Bürgermeisterin Karla Michalski und des Präsidenten der Landesverkehrswacht, Erich Thiede, bei Gerwisch
im Jerichower Land gemeinsam das erste
Plakat zur Verhinderung von Wildunfällen.
¿Verkehrsunfälle mit
Wildbeteiligung haben sich mittlerweile zu einer der Hauptunfallursachen im
Land entwickelt¿, sagte Innenminister Hövelmann zur Begründung. ¿Die
Fahrerinnen und Fahrer haben es aber in der Hand, durch angepasste Fahrweise
die Risiken für Personen- und Sachschäden zu minimieren. Und genau hierfür
sollen die Plakate sensibilisieren.¿ Nicht zuletzt dienten solche Maßnahmen
auch dem Schutz der Tiere, ergänzte Hövelmann.
Wer auf der Bundesstraße
1 unterwegs ist, wird in Richtung Magdeburg ab sofort kurz hinter dem
Ortsausgang Gerwisch und in umgekehrter Richtung in Höhe des Abzweigs Biederitz
vor den Gefahren eines Wildunfalls gewarnt. Mit durchschnittlich 17
Wildunfällen pro Jahr gehört dieser Straßenabschnitt zu den insgesamt 13
wildunfallträchtigsten Strecken im Land, an denen in den kommenden Tagen und
Wochen weitere Warnplakate aufgestellt werden.
¿Besonders
in der Winterzeit, wenn die Fahrbahnverhältnisse ohnehin oft schwierig sind,
stellen plötzliche Wildwechsel eine große Gefahr dar¿, so Verkehrsminister Dr.
Karl-Heinz Daehre, der an der heutigen Aktion nicht teilnehmen konnte. ¿Mit
unserer gemeinsamen Aktion von Innen- und Verkehrsministerium wollen wir die
Kraftfahrer vor allem an Unfallschwerpunkten auf die Risiken aufmerksam machen.
Die Kampagne soll die Verkehrsteilnehmer sensibilisieren, sie zu besonderer
Aufmerksamkeit aufrufen und so dazu beitragen, die Zahl der vielfach
folgenschweren Wildunfälle zu verringern.¿
Gegen den Trend der
ansonsten seit Jahren rückläufigen Verkehrsunfallentwicklung stieg die Anzahl
der polizeilich erfassten Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Wild von 4.439 im
Jahr 1995 auf insgesamt 11.980 im Jahr 2008 an und betrug für das vergangene
Jahr bereits 15,9 Prozent am Gesamtunfallgeschehen.
Möglich wird die Aktion durch die aktive
Beteiligung der Partner ÖSA und Landesverkehrswacht. ¿Entsprechend ihrer
Satzung engagieren sich die Öffentlichen Versicherungen Sachsen-Anhalt für die
Schadenverhütung¿, sagte ÖSA-Vorstandsvorsitzender Peter Ahlgrim. ¿Im Land
Sachsen-Anhalt erwirtschaftetes Geld kommt so den Menschen hier wieder zugute.
Das gilt ganz besonders für Verkehrssicherheitsaktionen. Daher unterstützen wir
auch gern diese Aktion zur Vermeidung von immer mehr Wildunfällen. Immerhin:
Für einen Wildunfall wenden die deutschen Versicherer im Durchschnitt 2.050
Euro auf. Bei den ÖSA Versicherungen liegt die Summe ähnlich hoch.¿
Erich Thiede, Präsident der Landesverkehrswacht
Sachsen-Anhalt: ¿Wir orientieren uns in unserer Projektarbeit am aktuellen
Verkehrsunfallgeschehen. Die zunehmende Zahl der Wildunfälle setzt in unserer
präventiven Verkehrssicherheitsarbeit einen neuen Schwerpunkt. Wir unterstützen
die landesweite Aktion zur Verhinderung von Wildunfällen, indem wir neben der
landesweiten Plakatierung in unseren
Verkehrsteilnehmerschulungen gezielt auf die Gefahren hinweisen. Diese
gut besuchten Veranstaltungen finden in allen Regionen Sachsen-Anhalts großes
Interesse in der Öffentlichkeit.¿
An folgenden weiteren
Standorten werden die Warnplakate aufgestellt:
Landkreis
Örtlichkeit
Strecken-länge
Mittelwert
Wildunfälle
pro Jahr
Anhalt-Bitterfeld
B 184,
Tornau ¿ Jütrichau
3,5 km
30,9
Börde
B 245a,
Barneberg ¿ Hohnsleben
2 km
28
Burgenlandkreis
L 191,
Hohenmölsen ¿ Nonnewitz
3 km
21
Jerichower
Land
L 52,
Lostau - Körbelitzer Kreuzung
2,5
11,8
Jerichower
Land
B 1,
Gerwisch - Abzweig Biederitz
2 km
17
Mansfeld-Südharz
B 242,
Saurasen - Abzweig Wippra
2,5 km
20,4
Mansfeld-Südharz
L 151, Blankenheim-Wimmelburg
5 km
24,2
Mansfeld-Südharz
L 219,
Allstedt ¿ Lodersleben
5 km
24,2
Altmarkkreis
Salzwedel
L 22,
Röwitz ¿ Buchhorst
3 km
16,2
Stendal
B 107,
Sandau ¿ Havelberg
2,8 km
15,6
Stendal
B 188, Langensalzwedel
¿ Tangermünde
3 km
17,6
Wittenberg
B 2,
Abschnitt 011-009
4,4 km
26,6
Wittenberg
B 107,
Köselitz ¿ Göritz
6,2 km
25
Guter Rat von den ÖSA Versicherungen
Wildunfall
- ein Fall für die Kasko
Magdeburg. Rund 250.000-mal crasht es in
Deutschland jährlich zwischen Auto und Tier - Tendenz steigend. Fast 50 Prozent
aller Unfälle außerhalb geschlossener Ortschaften sind Unfälle mit Tieren.
Dafür zahlten die Autoversicherer 2008 rund 490
Millionen Euro an ihre Kunden aus. Das sind durchschnittlich 2041 Euro je
Versicherungsfall, was auch die ÖSA Versicherungen in Sachsen-Anhalt so
registrieren.
Wie schützt man sich richtig gegen
Wildunfälle? Die Kfz-Schadenexperten der ÖSA empfehlen eine Teil- bzw.
Vollkasko. Den Schaden durch einen Zusammenstoß mit Haarwild wie Hirsch,
Wildschwein oder Fuchs ersetzt die Teilkasko. Bei der ÖSA wie bei einigen
anderen Unternehmen ist mittlerweile darüber hinaus auch der Zusammenstoß mit
Tieren aller Art versichert.
Zu den Grundregeln beim plötzlichen
Auftauchen von Wild auf der Straße gehört es, nicht auszuweichen. Besser ist
es, das Lenkrad festzuhalten, den Fuß vom Gas und eventuell eine Vollbremsung
machen. Beim Versuch auszuweichen passiert oft Schlimmeres, so die
ÖSA-Schadenexperten. Wichtig für den Versicherungsfall: Die Kollision muss mit
dem in Bewegung befindlichen Fahrzeug erfolgt sein. Werden Dritte, zum Beispiel
ein anderes Auto verwickelt, wird das ein Fall für die Kfz-Haftpflicht.
Noch ein wichtiger Hinweis. Bei einem
Wildunfall muss der Fahrzeuglenker immer Polizei oder Forstbehörde informieren.
Für die Kaskoversicherung empfiehlt sich eine Bescheinigung der Polizei oder
des Jagdpächters.
Die wirksamste Vorbeugung heißt
aber immer noch: Herunter mit der Geschwindigkeit. Crash-Tests beweisen den
Nutzen. Kollidiert ein Auto bei Tempo 100 mit einem Hasen, schlägt der mit
einem relativen Gewicht von 125 Kilo auf. Beim Unfall mit einem 20 Kilo
schweren Reh beträgt das Aufschlaggewicht fast eine halbe Tonne. Bei einer von
80 auf 60 km/h verringerten Geschwindigkeit verliert das Aufschlaggewicht von
Hase oder Reh die Hälfte. Und man kann vielleicht sogar noch reagieren.
Weitere Informationen:
ÖSA Versicherungen, Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 0391-7367105
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