Rauschgiftkriminalität in
Sachsen-Anhalt ? Innenminister Hövelmann: ?Bekämpfung der Drogenkriminalität
ist Schwerpunktaufgabe der Polizei?
07.03.2011, Magdeburg – 40
- Ministerium für Inneres und Sport
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 040/11
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 040/11
Magdeburg, den 7. März 2011
Rauschgiftkriminalität in
Sachsen-Anhalt ¿ Innenminister Hövelmann: ¿Bekämpfung der Drogenkriminalität
ist Schwerpunktaufgabe der Polizei¿
Innenminister Holger Hövelmann (SPD) und der Direktor des Landeskriminalamtes,
Jürgen Schmökel, haben heute in Magdeburg die Entwicklung der
Rauschgiftkriminalität für das vergangene Jahr vorgestellt.
2010 sind insgesamt 4.492 Rauschgiftdelikte polizeilich erfasst worden, was
einem Rückgang von 7,4 Prozent entspricht. Der Anteil der
Rauschgiftkriminalität an der ebenfalls rückläufigen Gesamtkriminalität blieb
mit 2,4 Prozent gleich. Die Aufklärungsquote liegt bei 92,8 Prozent, plus 1,4 Prozentpunkte gegenüber dem Wert des
Jahres 2009.
Holger Hövelmann: ¿Die Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität erfordert mehr
denn je einen hohen personellen, technischen zeitlichen und materiellen
Ressourceneinsatz. Aber allein diese Zahlen verdeutlichen, dass wir die Rauschgiftkriminalität
mitnichten vernachlässigen und die Polizei tagtäglich einen hohen Einsatz bei ihrer
Bekämpfung an den Tag legt. So konnten im vergangenen Jahr Betäubungsmittel mit
einem Straßenverkaufswert von etwa 2,2 Millionen Euro sichergestellt werden ¿ eine Verdopplung gegenüber 2009 .¿
Als Tatverdächtige konnten im
vergangenen Jahr 3.171 Männer und 479 Frauen ermittelt werden. 243 ausländische
Tatverdächtige stehen dabei 3.407 deutschen Tatverdächtigen gegenüber ¿ die
Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen entspricht einem Anteil von 6,7 Prozent
und liegt damit niedriger als der Anteil der ausländischen Tatverdächtigen bei
der Kriminalität insgesamt.
3.330 Fälle registrierte die Polizei bei den Konsumentendelikten. 986 Mal
wurden Delikte im Zusammenhang mit dem illegalen Handel/Schmuggel von
Betäubungsmitteln sowie deren illegale Einfuhr erfasst.
Mit einem Anteil von rund 52 Prozent an den allgemeinen Verstößen bilden nach
wie vor Straftaten im Zusammenhang mit Cannabisprodukten einen
Schwerpunkt.
Im letzten Jahr gab es in Sachsen-Anhalt sechs Rauschgifttodesfälle, 2009 waren
es neun. Im laufenden Jahr 2011 ist bereits ein erstes Todesopfer zu beklagen -
seit 1994 sind somit im Zusammenhang mit missbräuchlichem Konsum von
Betäubungs- oder Ausweichmitteln insgesamt 99 Personen verstorben.
Für Hövelmann sind das Zahlen, die betroffen machen, zumal das Durchschnittsalter
dieser Personen zum Zeitpunkt ihres Todes gerade einmal 26 Jahre betrug.
"Bei aller Tragik zeigt aber ein Blick über unsere Landesgrenzen hinaus,
dass Sachsen-Anhalt glücklicherweise zu den Ländern gehört, die die wenigsten
Opfer zu beklagen haben.¿
Den Schwerpunkt der polizeilichen Ermittlungsarbeit sieht Hövelmann nach wie
vor in der Bekämpfung der organisierten Strukturen im Rauschgifthandel,
gleichwohl die Konsumentenebene ebenfalls fest im Visier der Ermittler bleiben
wird.
Innenminister Hövelmann verdeutlichte, dass der Kontrolldruck seitens der
Polizei weiterhin hoch gehalten werde. Ein Beleg dafür ist, dass sich
Sachsen-Anhalt seit mehreren Jahren intensiv an länder- und auch
staatenübergreifenden Kontrollen beteiligt. Es handelt sich dabei um sogenannte
integrative Kontrollen ¿ Beamte der Schutzpolizei und der Kriminalpolizei
nehmen dabei Fahrzeugführer und Fahrzeug auf alle in Frage kommenden Delikte in
Augenschein.
Nach wie vor ist aber auch auf die bewährte Präventionsarbeit unabdingbar. Hövelmann:
¿Am effektivsten begegnet man diesem giftigen Sumpf, in dem man alles daran
setzt, dass es keine Nachfrage mehr gibt. Aber hier ist neben dem polizeilichen
Engagement auch ganz besonders die Einflussnahme durch die Elternhäuser und
Schulen gefragt.¿
Der
Direktor des LKA, Jürgen Schmökel, stellte insbesondere das Erfordernis der
internationalen Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität
heraus.
Schmökel: ¿Die kürzlich erfolgte Verurteilung eines Drahtziehers des
Kokainschmuggels zu einer hohen Haftstrafe wäre ohne die internationale
Zusammenarbeit nicht möglich gewesen.¿
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