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Lagebericht zur Hochwassersituation in
Sachsen-Anhalt

10.04.2006, Magdeburg – 78

  • Ministerium für Inneres und Sport

 

 

 

 

 

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 078/06

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 078/06

 

 

 

Magdeburg, den 10. April 2006

 

 

 

 

 

Lagebericht zur Hochwassersituation in

Sachsen-Anhalt

 

- Stand: 10. April

2006, 6:00 Uhr

 

1.

Meteorologische Lage

 

Vorhersage

für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für Montag bis Donnerstag (DWD,

09.04.06, 18.45 Uhr)

 

Am

Montag im Norden meist freundlich, im Süden viele Wolken, zeitweise Regen bzw.

im Bergland Schneefall, bei mäßigem und böigem Nordwestwind um 7, im Bergland um

2 Grad. In der Nacht zum Dienstag im Norden gering bewölkt, im Süden abziehende

Niederschläge, um 0 Grad. Am Dienstag sonnige Abschnitte, kaum Schauer, bei

schwachem Westwind um 9, im Bergland um 6 Grad Grad. In der Nacht zum Mittwoch

wieder aufkommender Niederschlag, in höheren Lagen mit Schneefall. Bei

schwachem bis mäßigem Südwestwind um 2, im Bergland bis -2 Grad. Am Mittwoch

regnerisch, im oberen Bergland Schneefall oder Schneeregen. Dabei schwacher bis

mäßiger Südwestwind, bis 10, im Bergland bis 7 Grad. In der Nacht zum

Donnerstag bei wechselnder Bewölkung gelegentlich Schauer, auf den Gipfeln

Schneeregen, um 4, im Bergland um 2 Grad.

 

2. Hydrologische

Lage

 

Flussgebiet Elbe:

 

Im

tschechischen Einzugsgebiet der Elbe werden weiter fallende Wasserstände registriert.

Diese Tendenz setzt sich an den sächsischen sowie den Elbpegeln im Land

Sachsen-Anhalt fort. Am Pegel Dresden befindet sich die Wasserführung im

Bereich der Alarmstufe II. Die vorhergesagten Niederschläge im tschechischen

Elbeeinzugsgebiet verlangsamen nach gegenwärtiger Einschätzung den Rückgang der

Wasserführung in der Elbe.

 

Sachsen-Anhalt:

 

Der langgestreckte

Hochwasserscheitel befindet sich im Raum Dömitz. Oberhalb setzt sich die

fallende Tendenz der Wasserführung fort. Für die Pegel der Elbe besteht die

Alarmstufe IV (Wittenberge), Alarmstufe III (Aken, Barby, Niegripp,

Tangermünde). 

 

Flussgebiet

Saale:

 

Die

Wasserstände der Saale in Sachsen-Anhalt sind bis auf den Mündungsbereich zur Elbe

unter die Richtwerte der Alarmstufe I gesunken. Der Pegel Calbe UP besteht

trotz sinkender Wasserstände im Bereich der Alarmstufe 1.

 

Die Wipper, Bode und die Eine

sind hochwasserfrei.

 

Flussgebiet

Havel

 

Für den Havel-Pegel Havelberg

besteht weiterhin die Alarmstufe III. Der Pegelstand stagniert gegenwärtig bei

einer Höhe von 420 cm.

 

3.

Gefahrenschwerpunkte im Land

Sachsen-Anhalt

 

Landkreis Wittenberg

 

Die Hubschrauber der Bundeswehr werden bis Montag

vor Ort vorgehalten. Soweit Kräfte benötigt werden, greift man auf die

Feuerwehr zurück. Reserven von 

Deichsicherungsmaterialien werden vorgehalten.

 

Durch den LK Wittenberg wurde

der Katastrophenfall mit Wirkung vom 09.04.2006 um 08.00 Uhr aufgehoben,

 

Stadt Dessau

 

Die Lage hat sich entspannt. Keine weitere Lageveränderung.

 

Landkreis Anhalt-Zerbst

 

Das Rosselwasser wurde in Roßlau erfolgreich übergepumpt.

Die Hauptstraße ist im  Bereich Ölmühle

wasserfrei.

 

Landkreis Köthen

 

Keine Lageveränderung

 

Landkreis Schönebeck

 

Zunehmendes Drängwasser im Hinterland Bereich Barby,

Schönebeck, Groß Rosenburg.

 

Landkreis Jerichower

Land

 

a) In Burg sind Biberschäden

(Wühlstellen) bei km 20,9 und 21,0 am Deich wasserseitig festgestellt worden.

Das LHW ist informiert. Die Schadensstellen wurden durch Einsatzkräfte der FF

gesichert und verbaut.

 

b) In der Ortschaft Niegripp, im

Bereich der Straße ¿Zum Deich 3¿ ist Drängewasser aus dem

Niederschlagsentwässerungssystem ausgetreten. Die Ursache ist bekannt. Der

sogenannte ¿Schweinekolk¿ (kleiner Teich bei km 4,1) wird teilweise durch FF

Niegripp abgepumpt, um Schäden zu vermeiden.

 

c)

In der VGem Elbe-Stremme-Fiener wurde eine

Deichabrutschung auf einer Länge von ca. 30 m bei km 43,0 (Jerichow)

festgestellt. Die Deichabrutschung ist verbaut und unter Kontrolle.

 

Landeshauptstadt

Magdeburg

 

Hochwasser (5,76; Messwert um 04.00 Uhr am Pegel

Magdeburg Strombrücke)

 

Landkreis Ohrekreis

 

Nach Beendigung der Arbeit des KatS-Stabes am

08.04.2006 keine Lageveränderung.

 

Landkreis Stendal

 

Die Schwerpunkte an den Deichanlagen

stehen weiter unter besonderer Beobachtung. Schäden durch Treibgut und

Wellenschlag werden mit eigenen Kräften beseitigt.

 

Tangerhütte-Land:

 

Die durchgeführten Maßnahmen

wirken sich positiv auf den Ablauf der Tangerniederungen aus.

 

Tangermünde:

 

Die Lage ist unverändert

stabil.

 

Arneburg-Goldbeck:

 

Die Lage ist unverändert. der Abschnitt

Osterholz, Rosenhof, Fährkrug wird unter besonderer Kontrolle gehalten.

 

 

 

Seehausen:

 

Die

Seege-Zehrengraben-Niederung im Bereich Deutsch, Drösede, Bömenzien, Wanzer, Pollitz

und Groß Garz ist überflutet. Zur Zeit sind Ackerflächen, die Landstraße L1 und

einzelne Wirtschaftswege sowie einige Stallungen und Nebengebäude überflutet.

In den Ortslagen Bömenzien, Pollitz und Drösede sind bei einem weiteren

Rückstau Wohnhäuser sowie Nebengebäude bedroht. Die Sicherung erfolgt durch

Sandsackverbau. In Deutsch wurden elf Kameraden der FF eingesetzt um Quellkaden

am Auloser Rückstaudeich zu sichern. Die Arbeiten wurden um 21.30 Uhr

abgeschlossen. Die Sickerstellen im Abschnitt Deutsch-Drösede werden beobachtet

und am heutigen Tage durch die FF gesichert.

 

Elbe-Havel-Land:

 

Die Risse am Elb-km 66,4 bis

66,6 sind unter Kontrolle. Ein weiterer Schwerpunkt ist der gesamte Bereich

Fischbeck bis Sandau, hier waren ca. 50 Sickerstellen, davon sind 15 verbaut.

Im gesamten ostelbischen Deichbereich sind durch den Wind starke Anschwemmungen

von Treibgut zu verzeichnen. Gemeldete Schadstellen werden sofort durch

Feuerwehr verbaut.

 

Stadt Havelberg:

 

Um eine gewisse Entspannung für

den Raum Hitzacker zu erreichen, wird der Abfluss der Havel in die Elbe

reguliert.

 

4.

Entwicklungen und Prognosen

 

Im südlichen Teil

Sachsen-Anhalts setzt sich eine fallende Tendenz in der Wasserführung der Elbe durch,

bei bestehender Alarmstufe III, Pegel Wittenberge IV. Für den Pegel Tangermünde

wurde am 09.04.2006 um 22.00 Uhr die Alarmstufe IV aufgehoben.

 

Für

den Havel-Pegel Havelberg besteht weiterhin die Alarmstufe III. Der Pegelstand

stagniert gegenwärtig bei einer Höhe von 420 cm.

 

5.

Betroffene Personen

 

 

 

 

 

 

 

Betroffene

Personen

 

 

 

 

 

 

 

Getötete

 

 

Verletzte

 

 

Evakuierte

 

 

Obdachlose

 

 

Vermisste

 

 

Gesamt

 

 

 

 

Landkreis

Wittenberg

 

 

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0

 

 

 

 

Stadt

Dessau

 

 

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0

 

 

0

 

 

 

 

Landkreis

Anhalt-Zerbst

 

 

0

 

 

1

 

 

1

 

 

0

 

 

0

 

 

2

 

 

 

 

Landkreis

Köthen

 

 

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Landkreis

Schönebeck

 

 

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0

 

 

0

 

 

 

 

Landkreis

Jerichower Land

 

 

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Landeshauptstadt

Magdeburg

 

 

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Impressum:Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-AnhaltVerantwortlich:Danilo WeiserPressesprecherHalberstädter Straße 2 / am "Platz des 17. Juni"39112 MagdeburgTel: (0391) 567-5504/-5514/-5516/-5517/-5377Fax: (0391) 567-5520Mail: Pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de