Innenminister Hövelmann stellt
Integrationsbericht für Sachsen-Anhalt vor: ?Wir wollen die Potentiale der
Zuwanderung für unser Land nutzen?
30.12.2010, Magdeburg – 216
- Ministerium für Inneres und Sport
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 216/10
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 216/10
Magdeburg, den 30. Dezember 2010
Innenminister Hövelmann stellt
Integrationsbericht für Sachsen-Anhalt vor: ¿Wir wollen die Potentiale der
Zuwanderung für unser Land nutzen¿
¿In Sachsen-Anhalt leben ¿ wie in Ostdeutschland insgesamt ¿ nur wenige
Ausländerinnen und Ausländer. Und dennoch ist Integration an vielen Stellen
unserer Gesellschaft gelebte Wirklichkeit.¿ Mit diesen Worten stellte
Innenminister Holger Hövelmann (SPD) heute in Magdeburg den ersten
Integrationsbericht des Landes Sachsen-Anhalt vor, der in der vergangenen Woche
im Kabinett beraten worden war. Die Berichterstattung ist eine Maßnahme des im
Juni 2009 von der Landesregierung beschlossenen Aktionsprogramms Integration.
44.393 ausländische Bürgerinnen und Bürger (Stichtag: 31.12.2009) machen einen
Bevölkerungsanteil von 1,9 Prozent aus. Den größten Anteil davon stellen
vietnamesische Zuwanderer mit 10,1 Prozent. 22.896 Spätaussiedlerinnen und
-aussiedler entsprechen einem Bevölkerungsanteil von einem Prozent. Insgesamt
haben mehr als vier Prozent der Sachsen-Anhalterinnen und Sachsen-Anhalter
einen Migrationshintergrund.
Der Innenminister nannte zwei positive Beispiele für die Umsetzung des
Aktionsprogramms Integration:
- ¿Erstes Beispiel: Bei der frühkindlichen Förderung sind wir mit der
Einführung einer verbindlichen Sprachstandsfeststellung im vorletzten Jahr vor
der Einschulung mit eventuell anschließender Sprachförderung einen wichtigen
Schritt vorangekommen. Da Sprache der Schlüssel für Integration ist, werden
gerade Kinder von Zugewanderten von dieser Maßnahme besonders profitieren.¿
- ¿Zweites Beispiel: In allen Landkreisen und kreisfreien Städten sind ¿
gefördert durch das Innenministerium ¿ Koordinierungsstellen für Integration
eingerichtet worden. Es ist wichtig, dass die zahlreichen Akteure der
Integrationsarbeit vor Ort effizient zusammenarbeiten und dass die Kommunen
selbst sich auf diesem Gebiet verstärkt engagieren.¿
Der Bericht zeige, so Hövelmann weiter, ¿dass wir zwar bereits viel geschafft
haben, in den kommenden Jahren aber noch einiges zu tun ist.¿ Dringenden
Handlungsbedarf sieht der Innenminister insbesondere bei der Anerkennung
ausländischer Qualifikationen: ¿Es ist nicht akzeptabel, wenn wir einerseits
gerade in ländlichen Gebieten Ärztemangel haben und es andererseits gut
ausgebildete Ärztinnen und Ärzte in Sachsen-Anhalt gibt, die ihren Abschluss im
Ausland erworben haben und deshalb hier ihren Beruf nicht ausüben dürfen.¿
Menschen mit ausländischen Wurzeln verfügten in Sachsen-Anhalt im Durchschnitt
über höhere Qualifikationen als in den westdeutschen Ländern, unterstrich
Hövelmann: ¿Weil sich auch in anderen Berufen längst ein Fachkräftemangel
andeutet, müssen wir die bei den Zugewanderten vorhandenen Ressourcen besser
nutzen. Das vom Bund angekündigte so genannte Anerkennungsgesetz bringt uns
hoffentlich einen Schritt weiter. Aber auch wir Länder sind gefordert, da wir
für viele Berufe zuständig sind.¿ Gemeinsames Ziel von Bund und Ländern müsse
es sein, für alle Antragsteller unabhängig von Nationalität und Herkunft ein
einfaches, transparentes und kurzes Anerkennungsverfahren zu schaffen. Die
Wahrung der Qualitätsstandards des inländischen Bildungssystems und des
Verbraucher- und Patientenschutzes sei dabei selbstverständlich, so der
Minister.
¿Zuwanderer engagieren sich ebenso stark und übernehmen genauso Verantwortung
wie Menschen ohne Migrationshintergrund¿, sagte die Integrationsbeauftragte der
Landesregierung, Susi Möbbeck. ¿Doch wer sich ausgegrenzt fühlt, wer den
Eindruck gewinnt, dass seine beruflichen Fähigkeiten nicht gewürdigt werden,
der zieht sich zurück. Wo Zugewanderte willkommen sind, wo ihre Kompetenzen
gefragt sind und ihre Mitwirkung gewünscht wird, da werden sie sich noch
stärker gesellschaftlich engagieren.¿
¿Wir wollen die Potentiale der Zuwanderung für unser Land nutzen. Das gilt
nicht nur für die, die schon hier sind. Deutschland und Sachsen-Anhalt brauchen
Menschen, die als Existenzgründer, als qualifizierte Fachkräfte, als
Wissenschaftler und Künstler zur wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung
beitragen. Sie sind uns herzlich willkommen¿, sagte Hövelmann. ¿Wer
Fremdenfeindlichkeit schürt, steht dieser Entwicklung entgegen und schadet
unserem Land.¿
Den Wortlaut des Integrationsberichtes finden Sie unter www.mi.sachsen-anhalt.de im
Internet.
Impressum:
Verantwortlich: Martin
Krems
Pressestelle
Halberstädter Straße 2 / Am Platz des 17. Juni
39112 Magdeburg
Tel: (0391) 567-5504/-5516/-5517
Fax: (0391) 567-5520
Mail:
Pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de
Impressum:Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-AnhaltVerantwortlich:Danilo WeiserPressesprecherHalberstädter Straße 2 / am "Platz des 17. Juni"39112 MagdeburgTel: (0391) 567-5504/-5514/-5516/-5517/-5377Fax: (0391) 567-5520Mail: Pressestelle@mi.sachsen-anhalt.de