Hövelmann zu Schwerpunktthemen der
Innenministerkonferenz
04.12.2009, Magdeburg – 236
- Ministerium für Inneres und Sport
Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 236/09
Ministerium des Innern -
Pressemitteilung Nr.: 236/09
Magdeburg, den 4. Dezember 2009
Hövelmann zu Schwerpunktthemen der
Innenministerkonferenz
Vom 03. bis zum 04. Dezember 2009 trafen sich die Innenminister
und ¿senatoren der Länder zu ihrer 189. Ständigen Konferenz in der Hansestadt
Bremen. Die Tagesordnung war sehr vielschichtig und umfangreich.
Innenminister Holger Hövelmann (SPD): ¿In den
Diskussionen zu den einzelnen Themenfeldern wurde verhandelt und taktiert. Im
Ergebnis sind wir aber in allen Punkten zu guten Kompromissen und tragfähigen
Lösungen gekommen.¿
Zu Schwerpunktthemen:
Kompromisslösung für
langjährig aufhältige Ausländer
Die Innenministerkonferenz hat sich auf ein
Aufenthaltsrecht für langjährig aufhältige Ausländer verständigt. Begünstigt
sind insbesondere Ausländer, denen bereits nach der sogenannten ¿gesetzlichen
Altfallregelung¿ eine bis zum 31.12.2009 befristete ¿Aufenthaltserlaubnis auf
Probe¿ erteilt wurde. Weil eine überwiegende Mehrheit von ihnen den
Lebensunterhalt nicht sichern kann, drohten sie nach Auflauf der
Aufenthaltserlaubnis in den Status eines lediglich geduldeten Aufenthalts mit
der Folge einer möglichen Abschiebung aus Deutschland zurückzufallen.
Der Beschluss sieht die Erteilung einer
Aufenthaltserlaubnis vor für Personen, die in den letzten Monaten zumindest
eine Halbtagsbeschäftigung ausübten oder voraussichtlich ausüben werden.
Gleiches gilt für Betroffene, die eine Schul- oder Berufsausbildung
erfolgreich beendet haben oder sich in einer Berufsausbildung befinden. Bei diesen
wird eine erfolgreiche Integration angenommen. Innenminister Hövelmann: ¿Ich
freue mich, dass insbesondere für junge Menschen mit einer erfolgreich
absolvierten Schul- oder Berufsausbildung eine dauerhafte Lösung erreicht
werden konnte.¿
Andere Inhaber einer Probeaufenthaltserlaubnis, die
diese Voraussetzungen nicht erfüllen, können für 2 Jahre eine erneute
Probeaufenthaltserlaubnis erhalten, wenn sie sich um die Sicherung ihres
Lebensunterhalts und ihrer Familienangehörigen bemühten. Innenminister
Hövelmann: ¿Die Betroffenen, die sich bisher vergeblich um einen Arbeitsplatz
bemühten, müssen nun keine Abschiebung befürchten, sondern erhalten die erneute
Chance für ein dauerhaftes Bleiberecht in Deutschland.¿
¿Dies ist ein guter Kompromiss. Ich begrüße ihn
daher sehr. Er bietet rund 700 Betroffenen aus Sachsen-Anhalt, die nach dem
31.12.2009 ansonsten in den Status eines lediglich geduldeten Aufenthalts
zurückgefallen wären, die Perspektive auf einen dauernden Aufenthalt. Durch den
Beschluss der Innenministerkonferenz erübrigt sich eine ansonsten anzustrebende
gesetzliche Anschlussregelung.¿
Gewalt gegen Polizeibeamte
¿Jegliche Art von
Gewalt gegen Polizeibeamte, Feuerwehrleute oder auch Rettungskräfte muss mit
aller Entschiedenheit begegnet werden. Nur so können wir die Sicherheit der handelnden
Personen und der Bevölkerung gewährleisten¿, so Hövelmann. Die Innenminister
und ¿senatoren der Länder beschlossen dazu eine Reihe von konkreten Maßnahmen.
Beispielsweise vereinbarten sie die Erstellung eines einheitlichen bundesweiten
Lagebildes, um das Gewaltphänomen besser analysieren und auf dieser Grundlage
Bekämpfungsstrategien fortentwickeln zu können. Minister Hövelmann unterstrich
erneut, dass zu diesen Maßnahmen auch eine Verschärfung des Paragraphen 113
StGB (Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte) weiter verfolgt werden muss.
Sicherheit im Öffentlichen
Personalnahverkehr
Auch in Sachsen-Anhalt mussten wir Gewaltdelikte in
Einrichtungen des öffentlichen Personennahverkehrs registrieren. Umso mehr sind
wir bestrebt, in Kooperation mit allen Sicherheitspartnern und den
Verkehrsbetrieben Bedingungen schaffen, die der Bevölkerung ein
gefahrloses Benutzen der Verkehrsmittel ermöglicht und das Sicherheitsgefühl
unserer Bürgerinnen und Bürger hebt. Sehr viele Gewalttaten in den
Beförderungsmitteln werden unter Alkoholeinfluss begangen. ¿Deshalb bin ich für
eine Prüfung, ob ein striktes Alkoholverbot in die Beförderungsbedingungen
aufgenommen werden sollte¿, so der Minister.
Daneben hat sich die in Sachsen-Anhalt seit
mehreren Jahren praktizierte kostenfreie Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel
durch uniformierte Polizeibeamte als eine geeignete Maßnahme zur Erhörung der
Sicherheit in diesem Bereich heraus kristallisiert und ist geübte Praxis
geworden.
Gewalt bei Fußballspielen
Leider müssen wir immer wieder feststellen, dass
sogenannte Problemfans insbesondere Fußballspiele missbrauchen, um mit
teilweise brutaler Gewalt gegen Anhänger anderer Vereine, aber auch gegen
Einsatzbeamte oder Ordner vorzugehen und für sich die eigentlich ¿schönste
Nebensache der Welt¿ zu einem Gewaltereignis werden lassen. ¿Ich habe in
der Diskussion darauf hingewiesen, dass sich diese Gewaltexzesse auch unterhalb
der Profiligen abspielen.¿
Der Minister unterstrich, dass wir in
Sachsen-Anhalt eine gute Zusammenarbeit mit den Sportvereinen und dem Nordostdeutschen
Fußballbund haben. Für Januar 2010 sei ein gemeinsamer Termin vereinbart
worden, in dem das Thema erörtert und praktische Umsetzungsmaßnahmen zur Zurückdrängung
der Gewalt in und um unsere Stadien ausgearbeitet werden sollen.
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