Innenministerkonferenzen in Sachsen-Anhalt
Holger Stahlknecht zieht positive Bilanz
30.01.2019, Magdeburg – 8
- Ministerium für Inneres und Sport
Im Jahr 2018 war
Sachsen-Anhalt Vorsitzland der Ständigen Konferenz der Innenminister und
-senatoren der Länder (IMK). Die Frühjahrstagung fand im Juni
vergangenen Jahres in der Weltkulturerbestadt Quedlinburg im Harz und die
Herbsttagung im November 2018 in der Landeshauptstadt Magdeburg statt. Mit dem
Jahreswechsel ist der Vorsitz turnusmäßig auf Schleswig-Holstein übergegangen. Sachsen-Anhalts
Minister für Inneres und Sport, Holger Stahlknecht, zieht nach dem Jahr als
IMK-Vorsitzender Bilanz:
?Sachsen-Anhalt hat als
Vorsitzland der Innenministerkonferenz wichtige innen- und
sicherheitspolitische Impulse für die Bundesrepublik Deutschland gesetzt.
Während der beiden Konferenzen wurden zahlreiche Projekte diskutiert und
beschlossen, die unser Land sicherer und zukunftsfähiger machen werden.?
Stahlknecht ergänzt: ?Sachsen-Anhalt hat sich als äußerst guter Gastgeber
präsentiert. Ich danke allen Beteiligten, die am Gelingen der Konferenzen
beteiligt waren. Die Beschlüsse wurden zielorientiert auf den Weg gebracht. Ich
wünsche meinem Ministerkollegen Hans-Joachim Grote aus Schleswig-Holstein viel
Erfolg und gutes Gelingen als Vorsitzender der IMK im Jahr 2019 und freue mich
auf die anstehenden Konferenzen in Kiel und Lübeck.?
Wichtige Themen der IMK
unter Vorsitz von Innenminister Holger Stahlknecht im Jahr 2018:
Musterpolizeigesetz
Neben der Sachausstattung
der Polizei sind moderne Normen entscheidend. ?Es bedarf eines gemeinsamen
rechtlichen Fundaments. Mein Verständnis endet dort, wo Gefahren nicht bekämpft
werden können, weil es unterschiedliche Gesetze gibt?, sagte Stahlknecht. Die
IMK hat deshalb das Vorhaben priorisiert und bekräftigt die Ausgestaltung eines
Entwurfs für ein Musterpolizeigesetz. Der entsprechende Beschluss soll die
Projektarbeit beschleunigen und den Zeitplan straffen.
Cyber-/Innerer Sicherheit
und polizeiliche Informationssysteme
?Der Kampf gegen die Cyberkriminalität
hat hohe Priorität, das verdeutlichen die Ereignisse in der jüngsten
Vergangenheit?, sagte Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht. ?Eine wirkungsvolle
Kriminalitätsbekämpfung ist nur möglich, wenn die Sicherheitsbehörden enger
zusammenarbeiten und sich besser vernetzen. Die polizeiliche Informationsarchitektur
gilt es zu optimieren.? Zu sehr basiert diese auf vielen unterschiedlichen
Einzelbausteinen der Länder. ?Dieser Kleinstaaterei wirkt die IMK mit dem
Programm Polizei 2020 entgegen. Im letzten Jahr wurde der Weg für ein gemeinsames
Datenhaus der Polizei weiter geebnet.?
Syrien
Die Lage in Syrien
beschäftigt die IMK kontinuierlich. Während der Herbsttagung in Magdeburg wurde
beschlossen, dass der Abschiebungsstopp nach Syrien bis zum 30. Juni 2019
verlängert wird. Die Bundesregierung wurde weiterhin um eine Fortschreibung der
Bewertung der Lage in Syrien gebeten. Ergibt die Fortschreibung der
Lagebewertung bis zur IMK-Frühjahrskonferenz 2019 keine grundlegende Änderung,
verlängert sich der Abschiebungsstopp nach Syrien automatisch bis zum 31.
Dezember 2019. Unabhängig davon wurde der Bundesminister des Innern gebeten,
ein Konzept für den Umgang mit ausreisepflichtigen Intensivstraftätern
(insbesondere Kapitalverbrechern) aus der Arabischen Republik Syrien
vorzulegen, das u. a. Ausweisungsoptionen in Drittstaaten aufzeigt.
Antisemitismus
Auf Antrag des Vorsitzlandes
Sachsen-Anhalt hat die IMK 2018 ein deutliches Zeichen gegen Judenfeindlichkeit
gesetzt. ?Für Antisemitismus ist in unserer Gesellschaft kein Platz! Die
Bekämpfung ist eine gesellschaftliche Aufgabe. Staatliche und
zivilgesellschaftliche Einrichtungen und Organisationen sind gleichermaßen
gefordert, antisemitischen Ansichten, Äußerungen und Übergriffen entschieden
entgegen zu treten.? Stahlknecht fügte hinzu, ?dass Maßnahmen gegen
Antisemitismus ein wichtiger Bestandteil des Engagements der Länder und des
Bundes zur Extremismusprävention sind.? Der Antrag Sachsen-Anhalts wurde von
der IMK einstimmig beschlossen.
Waffenrechtliche
Regelabfrage
?Keine Waffen in Extremistenhände?
? darüber herrscht bei den Innenministern und -senatoren Einigkeit. ?Um den
Waffenbesitz von Personen aus dem extremistischen Spektrum kontrollieren und
eindämmen zu können, ist die Einholung von Informationen bei den
Verfassungsschutzbehörden zwingend notwendig?, betont Stahlknecht. Das BMI wurde
gebeten, die eingebrachte Gesetzesinitiative für eine Regelabfrage bei der
Vergabe von waffenrechtlichen Erlaubnissen zu unterstützen.
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