Menu
menu

In­nen­mi­nis­ter Hol­ger Hö­vel­mann: ?Mord ist für
Nazis die fi­na­le ?Logik? ihres Ras­sen­wahns?
Gruß­wort des Mi­nis­ters zum Ge­den­ken an Al­ber­to Adria­no in Dessau-​Roßlau

11.06.2008, Mag­de­burg – 134

  • Mi­nis­te­ri­um für In­ne­res und Sport

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mi­nis­te­ri­um des In­nern - Pres­se­mit­tei­lung Nr.: 134/08

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mi­nis­te­ri­um des In­nern - Pres­se­mit­tei­lung Nr.: 134/08

 

 

 

Mag­de­burg, den 11. Juni 2008

 

 

 

 

 

In­nen­mi­nis­ter Hol­ger Hö­vel­mann: ¿Mord ist für

Nazis die fi­na­le ¿Logik¿ ihres Ras­sen­wahns¿

Gruß­wort des Mi­nis­ters zum Ge­den­ken an Al­ber­to Adria­no in Dessau-​Roßlau

 

¿Wir trau­ern um Al­ber­to Adria­no, der

mit­ten unter uns ge­tö­tet wurde.

 

Der

ge­walt­sa­me Tod von Al­ber­to Adria­no im Stadt­park von Des­sau in der Nacht zum 11.

Juni 2000 war ein Schock für unser Land, und er ist es noch. Er führt uns

bru­tal vor Augen, zu welch töd­li­cher Ge­walt frem­den­feind­li­cher Hass führt. Er

straft alle die Lügen, die die Ge­fahr von rechts für eine aufge ­ bausch­te Be­dro­hung hal­ten. Für Dun­kel­häu­ti­ge, für

Punks, für Be­hin­der­te ist die von Rechts­ex­tre­men aus­ge­hen­de Ge­walt ganz real.

Und wir alle wis­sen: Mord ist für Nazis kein Be­triebs­un­fall. Er ist die fi­na­le

Logik ihres Ras­sen­wahns.

 

Al­ber­to

Adria­no ist in unser Land ge­kom­men, um hier zu arbei ­ ten. Jeder, der das tut, macht un­se­re Ge­sell­schaft

rei­cher. Er trägt bei zu un­se­rem Wohl­stand und zu un­se­rer Kul­tur. Wir hof­fen,

dass Ver­an­stal­tun­gen wie diese deut­lich ma­chen, dass Ras­sis­mus in un­se­rer

Ge­sell­schaft ge­äch­tet ist und die über ­ wäl­ti­gen­de Mehr­heit der

Bür­ge­rin­nen und Bür­ger offen ist für einen Pro­zess der In­te­gra­ti­on, der auch

ihnen die Be­reit­schaft zur Ver­än­de­rung ab­ver­langt.

 

Der

Mord an Al­ber­to Adria­no ge­hört nicht zu den Taten, bei denen Men­schen weg­sa­hen.

Meh­re­re Bür­ge­rin­nen und Bür­ger von Des­sau alar­mier­ten un­ab­hän­gig von­ein­an­der in

der Tat­nacht die Po­li­zei. Den­noch ist auch die­ser Fall eine Mah­nung zum

Hin­gu­cken und Ein­mi­schen. Ich bin sehr froh dar­über, wie viele Men­schen in

Sachsen-​Anhalt diese Kam­pa­gne, die ur­sprüng­lich ¿von oben¿ in­iti­iert wurde,

mitt­ler­wei­le zu ihrer ei­ge­nen Sache ge­macht haben. Die Be­reit­schaft,

hin­zu­gu­cken und vor allem auch aus­zu­sa­gen, ist die beste Ab­schre­ckung für jeden

mögli ­ chen Täter.

 

Der

Mord an Al­ber­to Adria­no ge­hört auch nicht zu den Taten, bei denen Po­li­zei­be­am­te

falsch auf rech­te Ge­walt re­agier­ten. Alle drei Täter konn­ten un­ver­züg­lich

ding­fest ge­macht wer­den. Den­noch ist auch die­ser Fall eine Mah­nung, die Ar­beit

der Po­li­zei strikt und kon­se­quent auf die Ab­wehr und Ver­fol­gung rechts­ex­tre­mer

Straf­ta­ten aus­zu­rich­ten. Dafür habe ich mich mas­siv ein­ge­setzt und werde das

auch wei­ter­hin tun. Im gan­zen Land hat sich in den Dienst­stel­len der Po­li­zei

das Be­wusst­sein für diese Auf­ga­ben­stel­lung deut­lich ge­schärft. Kei­ner soll

den­ken, dass er mit po­li­tisch mo­ti­vier­ten Straf­ta­ten un­ge­scho­ren davon kommt.

 

Der

Mord an Al­ber­to Adria­no ge­hört schließ­lich auch nicht zu den Taten, die unge ­ sühnt blie­ben. Alle drei Täter wur­den wegen Mor­des

rechts­kräf­tig ver­ur­teilt und sind sämt­lich noch in Haft. Die rechts­ex­tre­men

Mo­ti­ve wur­den im Pro­zess un­miss­ver ­ ständ­lich be­leuch­tet. Den­noch

ist auch die­ser Fall eine Mah­nung, durch Auf­klä­rungs ­ ar­beit und Pro­zess­füh­rung rechts­ex­tre­me

Tat­hin­ter­grün­de of­fen­zu­le­gen. Mit der Jus­tiz­mi­nis­te­rin habe ich dafür

ge­mein­sa­me Leit­li­ni­en in Kraft ge­setzt. Ihre wirk­sa­me Um­set­zung ist auch ein

Bei­trag zum Rechts­frie­den.

 

Ich hoffe, dass ein Bei­trag zum

Rechts­frie­den auch vom Ur­teil im Fall Oury Jal­loh wird aus­ge­hen kön­nen, wie

auch immer es aus­fal­len wird. Nach mei­nem Ein­druck wird der Pro­zess mit gro­ßer

Ernst­haf­tig­keit und Ge­nau­ig­keit ge­führt, und das er­for­dert die­ser Fall auch.

Einen Straf­bo­nus für Po­li­zei­be­am­te darf es ge­nau­so wenig geben wie eine

Vor­ver­ur­tei­lung.

 

Un­se­re

Ge­dan­ken sind bei den An­ge­hö­ri­gen von Al­ber­to Adria­no. Er hin­ter­ließ eine Frau

und drei klei­ne Kin­der. Wir kön­nen nicht wie­der gut ma­chen, was ihnen an­ge­tan

wurde. Wir kön­nen nur dazu bei­tra­gen, dass unser Land ein le­bens­wer­ter Ort für

alle ist, ein Ort, an dem ras­sis­ti­sches Ge­dan­ken­gut und bru­ta­le Ge­walt­tä­ter

keine Raum mehr fin­den.¿

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im­pres­sum:

 

Ver­ant­wort­lich: Mar­tin Krems

Pres­se­stel­le

Hal­ber­städ­ter Stra­ße 2 / Am Platz des 17. Juni

39112  Mag­de­burg

Tel: (0391) 567-5504/-5516/-5517

Fax: (0391) 567-5520

Mail:

Pres­se­stel­le@mi.sachsen-​anhalt.de

 

 

 

 

 

 

 

Im­pres­sum:Mi­nis­te­ri­um für In­ne­res und Sport des Lan­des Sachsen-​AnhaltVerantwortlich:Da­ni­lo Wei­ser­Pres­se­spre­cher­Hal­ber­städ­ter Stra­ße 2 / am "Platz des 17. Juni"39112 Mag­de­burg­Tel: (0391) 567-5504/-5514/-5516/-5517/-5377Fax: (0391) 567-5520Mail: Pres­se­stel­le@mi.sachsen-​anhalt.de