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Zum „In­ter­na­tio­na­len Tag gegen Ge­walt an Frau­en“

24.11.2022, Mag­de­burg – 130/2022

  • Mi­nis­te­ri­um für In­ne­res und Sport

„Ge­walt hat viele Fa­cet­ten – sie reicht von ver­ba­len At­ta­cken über  Be­läs­ti­gun­gen, Be­dro­hun­gen, Mob­bing und Stal­king bis hin zu kör­per­li­cher Ge­walt. Alle Sta­tis­ti­ken zei­gen: Frau­en sind deut­lich häu­fi­ger be­trof­fen als Män­ner. Das ist eine Tat­sa­che, der wir uns ge­sell­schaft­lich stel­len müs­sen – und die wir nicht schwei­gend hin­neh­men dür­fen. Wir sind alle ge­fragt, bei Ge­walt in un­se­rem Um­feld nicht weg­zu­se­hen“, sagte In­nen­mi­nis­te­rin Dr. Ta­ma­ra Zieschang an­läss­lich des „In­ter­na­tio­na­len Tages gegen Ge­walt an Frau­en“ (25. No­vem­ber 2022).

In Deutsch­land wird etwa jede drit­te Frau min­des­tens ein­mal in ihrem Leben Opfer von phy­si­scher oder se­xua­li­sier­ter Ge­walt. Häu­fig er­le­ben sie Ge­walt in engen so­zia­len Be­zie­hun­gen. In Sachsen-​Anhalt wur­den laut Po­li­zei­li­cher Kri­mi­nal­sta­tis­tik im ver­gan­ge­nen Jahr rund 4.560 Fälle von phy­si­scher oder se­xua­li­sier­ter Ge­walt in der Part­ner­schaft er­fasst. Dabei wur­den 3.560 Frau­en Opfer – das ent­spricht einem An­teil von 80 Pro­zent. Auch bun­des­weit sind vier von fünf Opfer von Ge­walt in engen so­zia­len Be­zie­hun­gen Frau­en.

Die Kri­mi­nal­sta­tis­ti­ken bil­den je­weils nur das Hell­feld ab, also die tat­säch­lich an­ge­zeig­ten Straf­ta­ten. Ge­walt in engen so­zia­len Be­zie­hun­gen ist für die Lan­des­po­li­zei ein Schwer­punkt­the­ma – so­wohl bei der Ver­fol­gung der Straf­ta­ten als auch bei der Prä­ven­ti­ons­ar­beit. Im Zu­sam­men­wir­ken mit vie­len ge­sell­schaft­li­chen Ko­ope­ra­ti­ons­part­nern sol­len künf­ti­ge Straf­ta­ten ver­hin­dert und ins­be­son­de­re Kri­mi­na­li­täts­fol­gen mi­ni­miert wer­den.

Dazu In­nen­mi­nis­te­rin Dr. Ta­ma­ra Zieschang wei­ter: „Nicht nur die Lan­des­po­li­zei ar­bei­tet prä­ven­tiv, um Straf­ta­ten zu ver­hin­dern, und berät Men­schen, die Opfer von Ge­walt ge­wor­den sind. Auch zahl­rei­che Be­ra­tungs­stel­len und Or­ga­ni­sa­tio­nen en­ga­gie­ren sich ein­drucks­voll – nicht sel­ten sind sie rund um die Uhr er­reich­bar. Es ist es­sen­zi­ell, dass be­trof­fe­ne Frau­en diese An­ge­bo­te ken­nen – und sich auch nicht scheu­en, sie in An­spruch zu neh­men. Auch Men­schen aus dem di­rek­ten so­zia­len Um­feld von Ge­walt­op­fern, die nicht wis­sen, wie sie sich ver­hal­ten sol­len, fin­den hier Rat und Un­ter­stüt­zung.“

Die Po­li­zei­dienst­stel­len in Sachsen-​Anhalt sind mit ihren Op­fer­schutz­be­auf­trag­ten be­hilf­lich. Über die In­ter­net­sei­te des Lan­des­prä­ven­ti­ons­ra­tes (LPR) kann ein vir­tu­el­ler Prä­ven­ti­ons­at­las ab­ge­ru­fen wer­den. Dort sind eine Viel­zahl an Hilfs-​ und Un­ter­stüt­zungs­an­ge­bo­ten zu fin­den. Der Atlas des LPR ist unter https://lpr.sachsen-​anhalt.de/kom­pakt/lpr-​atlas/ er­reich­bar.

In der Podcast-​Reihe #prä­ven­tionhör­bar des Lan­des­prä­ven­ti­ons­ra­tes wer­den zudem di­ver­se Op­fer­schutz­the­men be­spro­chen. Bei­spiel­haft sei hier die Folge 6 be­nannt, in der die In­ter­ven­ti­ons­stel­le Häus­li­che Ge­walt & Stal­king in Mag­de­burg ihr Fach­be­ra­tungs­an­ge­bot vor­stellt.

Hin­ter­grund:

Die Ver­ein­ten Na­tio­nen haben im Jahr 1999 erst­ma­lig den „In­ter­na­tio­na­len Tag gegen Ge­walt an Frau­en“ aus­ge­ru­fen und auf den 25. No­vem­ber ge­legt. Das Datum be­zieht sich auf den Tag, an dem drei po­li­ti­sche Ak­ti­vis­tin­nen aus der Do­mi­ni­ka­ni­schen Re­pu­blik („Mirabal-​Schwestern“) im Jahr 1960 er­mor­det wur­den. Ziel ist es, auf das Pro­blem ge­schlechts­spe­zi­fi­scher Ge­walt auf­merk­sam zu ma­chen, die Ur­sa­chen zu be­kämp­fen und Frau­en und Mäd­chen zu stär­ken. Unter dem Slo­gan „Oran­ge the World – Stand up for Women“ wird welt­weit auf die Be­nach­tei­li­gung von Frau­en, Ge­walt gegen Frau­en und die Ver­let­zung der Men­schen­rech­te von Min­der­hei­ten auf­merk­sam ge­macht.

Das Hil­fe­te­le­fon ist bun­des­weit 24/7 über fol­gen­de Te­le­fon­num­mer er­reich­bar:
0800 0116 016.

 

Im­pres­sum:
Mi­nis­te­ri­um für In­ne­res und Sport des Lan­des Sachsen-​Anhalt
Ver­ant­wort­lich:
Fran­zis­ka Höhnl
Pres­se­spre­che­rin

Hal­ber­städ­ter Stra­ße 2 / am "Platz des 17. Juni"
39112 Mag­de­burg

Te­le­fon: 0391 567-5504/-5514/-5516/-5517/-5542
Fax: 0391 567-5520
E-​Mail: Pres­se­stel­le(at)mi.sachsen-​anhalt.de