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Staats­se­kretär Dr. Rai­ner Holt­schnei­der: "Die tägli­che Ver­kehrs­rea­lität zwingt ge­ra­de­zu allen Ver­ant­wort­li­chen ein zielführen­des und ra­sches Han­deln auf"

24.09.1999, Mag­de­burg – 127

  • Mi­nis­te­ri­um für In­ne­res und Sport

 

 

 

 

Mi­nis­te­ri­um des In­nern - Pres­se­mit­tei­lung Nr.: 127/99

 

 

 

 

 

Mi­nis­te­ri­um des In­nern - Pres­se­mit­tei­lung Nr.: 126/99

 

Mag­de­burg, den 24. Sep­tem­ber 1999

 

Staats­se­kre­tär Dr. Rai­ner Holt­schnei­der: "Die täg­li­che Ver­kehrs­rea­li­tät zwingt ge­ra­de­zu allen Ver­ant­wort­li­chen ein ziel­füh­ren­des und ra­sches Han­deln auf"

Mit die­sem Ap­pell be­grüß­te In­nen­staats­se­kre­tär Holt­schnei­der die Teil­neh­mer am heute in Mag­de­burg statt­fin­den­den Forum "Ju­gend und Ver­kehr", eine vom Bund gegen Al­ko­hol und Dro­gen im Stra­ßen­ver­kehr sowie des ADAC Nie­der­sach­sen/Sachsen-​Anhalt or­ga­ni­sier­ten Ver­an­stal­tung.

Ziel die­ser Ver­an­stal­tung ist es, im In­ter­es­se eines frucht­ba­ren Dia­lo­ges zwi­schen "Jung und Alt", we­ni­ger über junge Men­schen als viel­mehr mit jun­gen Men­schen, über deren Er­fah­run­gen, Sor­gen und Nöte im Zu­sam­men­hang mit der Stra­ßen­ver­kehrs­si­cher­heit im All­tag zu spre­chen.

"Vor­nehm­lich junge Men­schen", so Holt­schnei­der, "sind im Stra­ßen­ver­kehr Täter und Opfer zu­gleich." Denn im Ver­gleich zu an­de­ren Fahr­zeug­füh­rern seien ge­ra­de 18- bis 24-​jährige Kraft­fah­re­rin­nen und Kraft­fah­rer be­son­ders häu­fig in Un­fäl­le ver­wi­ckelt. Al­lein in Sachsen-​Anhalt be­tra­ge der An­teil die­ser Al­ters­grup­pe bei Un­fäl­len mit schwe­ren Fol­gen na­he­zu 26 Pro­zent bei nur rund 8,2 Pro­zent Be­völ­ke­rungs­an­teil. Bun­des­weit seien es ca. 22 % bei an­nä­hernd glei­chem Be­völ­ke­rungs­an­teil.

Holt­schnei­der: "Auf der einen Seite ist der Füh­rer­schein­er­werb für junge Men­schen von au­ßer­or­dent­li­cher Be­deu­tung. Mit ihm wird die Tür zum Er­wach­sen­wer­den auf­ge­sto­ßen. Bei vie­len folgt un­mit­tel­bar nach dem Füh­rer­schein­er­werb der Au­to­kauf und damit der Be­sitz eines ei­ge­nen pri­va­ten Rau­mes, in dem man dem Ein­fluss von Er­wach­se­nen ent­zo­gen ist, an­de­re be­ein­dru­cken oder sich selbst be­wei­sen kann." Diese Si­cher­heits­de­fi­zi­te seien nicht län­ger hin­nehm­bar, des­halb müs­sen so schnell und so um­fas­send wie mög­lich pro­ba­te Lö­sungs­an­sät­ze ge­fun­den wer­den. Ins­be­son­de­re sei dabei immer wie­der der kri­ti­sche Dia­log mit jun­gen Men­schen zu su­chen. Denn erst die Schaf­fung einer ge­wis­sen Sen­si­bi­li­tät für Ver­kehrs­si­cher­heits­fra­gen und ein aus­ge­präg­tes Ge­fah­ren­be­wusst­sein seien ge­eig­net, sich in die Rolle an­de­rer Ver­kehrs­teil­neh­mer hin­ein­zu­ver­set­zen und deren Mo­ti­va­tio­nen und Hand­lungs­wei­sen zu ver­ste­hen.

"Es ist für eine Ziel­grup­pen­ar­beit selbst­ver­ständ­lich", so der Staats­se­kre­tär, "dass die Ein­stel­lung jun­ger Men­schen zum Au­to­fah­ren be­kannt sein muss, um über den ge­eig­ne­ten Schlüs­sel für eine mög­lichst pro­blem­ori­en­tier­te und wir­kungs­vol­le Ver­kehrs­si­cher­heits­ar­beit mit jun­gen Men­schen zu ver­fü­gen." Denn es sei auch nicht län­ger hin­nehm­bar,

 

 

dass bei jun­gen Men­schen im Alter von 15 bis 25 Jah­ren der Ver­kehrs­un­fall mitt­ler­wei­le zur häu­figs­ten To­des­ur­sa­che ge­wor­den sei,

dass bei jun­gen Fahr­an­fän­gern das Ri­si­ko, im Stra­ßen­ver­kehr töd­lich zu ver­un­glü­cken, sechs­mal höher liege, als im Ver­gleich mit äl­te­ren Fah­rern,

dass zu schnell ver­ges­sen werde, dass Al­ko­hol und Fah­ren nicht zu­sam­men pas­sen. Junge al­ko­ho­li­sier­te Fah­rer im Alter von 18 bis 25 Jah­ren ver­ur­sa­chen in un­se­rem Land rund 30 Pro­zent der schwe­ren Ver­kehrs­un­fäl­le.

dass 35 % der Ge­schwin­dig­keits­un­fäl­le mit schwers­ten Fol­gen dem Fehl­ver­hal­ten jun­ger Men­schen zu­zu­rech­nen seien und

dass ei­ni­ge junge Men­schen zu­neh­mend be­reit seien, beim Au­to­fah­ren eine wei­te­re ris­kan­te Part­ner­schaft ein­zu­ge­hen, dem Kon­sum il­le­ga­ler Dro­gen.

 

Das Er­geb­nis einer im letz­ten Jahr ab­ge­schlos­se­nen Stu­die im Raum Mag­de­burg un­ter­strei­che die­sen sich an­deu­ten­den Trend. Und Holt­schnei­der wei­ter, durch wis­sen­schaft­li­che In­ter­views sei fest­ge­stellt wor­den, dass rund 3 % der Be­tei­lig­ten an Un­fäl­len mit Per­so­nen­scha­den unter Alkohol-​ bzw. und/oder Dro­gen­ein­fluss stan­den, davon über­pro­por­tio­nal viel junge Men­schen.

Holt­schnei­der: "Die Po­li­zei ver­folgt diese sich tat­säch­lich an­bah­nen­de Ent­wick­lung mit gro­ßer Sorge und ver­sucht, zu­min­dest in der Verkehrssicherheits-​ und Dro­gen­auf­klä­rung ent­ge­gen zu steu­ern. So wer­den z. B. seit zwei Jah­ren Po­li­zei­be­am­te in Se­mi­na­ren zur bes­se­ren Er­ken­nung il­le­ga­ler Dro­gen im Stra­ßen­ver­kehr ge­schult und die Ver­kehrs­über­wa­chungs­maß­nah­men deut­lich ver­stärkt."

Ab­schlie­ßend ver­wies In­nen­staats­se­kre­tär Holt­schnei­der auf eine Ziel­grup­pen­ak­ti­on unter dem Motto "Taxi fifty-​fifty", wel­che ab Mitte Ok­to­ber des Jah­res in un­se­rem Land an­läuft. Dabei haben dann 16- bis 25-​Jährige die Mög­lich­keit zum hal­ben Preis einen Ta­xi­gut­schein im Wert von 5 bzw. 10 DM zu kau­fen, der an den Wo­chen­en­den je­weils Freitag-​ oder Sams­tag­nacht ein­ge­löst wer­den kann. Eine gute Ge­le­gen­heit, trotz feucht-​fröhlicher Disco-​Nacht si­cher und preis­wert nach Hause zu fah­ren. Die Gut­schei­ne wer­den in allen AOK-​Geschäftsstellen und bei den Esso-​Tankstellen er­hält­lich sein.

 

Im­pres­sum:

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