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Bi­lanz 2023: Kampf­mit­tel­be­sei­ti­gungs­dienst

Mehr als 176 Ton­nen Fund­mu­ni­ti­on in Sachsen-​Anhalt ge­bor­gen

18.01.2024, Mag­de­burg – 003/2024

  • Mi­nis­te­ri­um für In­ne­res und Sport

Fast 80 Jahre nach dem Ende des Zwei­ten Welt­kriegs wer­den auch in Sachsen-​Anhalt noch immer Flie­ger­bom­ben, Gra­na­ten und wei­te­re Kampf­mit­tel ent­deckt. Im ver­gan­ge­nen Jahr wur­den nach Bür­ger­hin­wei­sen und nach von der Po­li­zei ge­plan­ten Such­maß­nah­men rund 176 Ton­nen Fund­mu­ni­ti­on an 230 Fund­stel­len ent­deckt und be­räumt. Zudem wur­den mehr als 51 Ton­nen alte und ge­la­ger­te Mu­ni­ti­on ver­nich­tet. Ein­satz­lei­ter Tors­ten Kres­se vom KBD gibt einen Ein­blick in seine Ar­beit.

Wo be­fan­den sich im Jahr 2023 die meis­ten Fund­stel­len? Und was wurde dort alles ge­fun­den?

„Die meis­ten Alt­las­ten kamen in den Land­krei­sen Harz, Je­ri­chower Land und im Alt­mark­kreis St­endal ans Licht. An­ge­fan­gen von Pa­tro­nen und ein­zel­nen Mu­ni­ti­ons­tei­len über Gra­na­ten und Blind­gän­ger bis hin zu Bom­ben war alles dabei. In 2023 waren 16 von den 61 ge­fun­de­nen Bom­ben schwe­rer als 50 Ki­lo­gramm – vier davon waren 250-​Kilogramm-Sprengbomben.“, er­klärt Tors­ten Kres­se.

Zum Ver­gleich: Im Jahr 2022 sind in Sachsen-​Anhalt gut 66 Ton­nen Mu­ni­ti­on ge­fun­den wor­den, dar­un­ter zwölf Bom­ben.

Was waren die her­aus­ra­gends­ten Ein­sät­ze in 2023?

„Der KBD muss­te die ge­fun­de­ne Mu­ni­ti­on mit­un­ter auch bei auf­wen­dig vor­be­rei­te­ten Ein­sät­zen un­schäd­lich ma­chen. Zu die­sen be­son­de­ren Ein­sät­zen ge­hör­ten im Jahr 2023 bei­spiels­wei­se die Spren­gung von drei Flie­ger­bom­ben. Diese Kampf­mit­tel waren nicht mehr trans­port­fä­hig und muss­ten vor Ort ge­sprengt wer­den.“

Wie ver­hal­te ich mich rich­tig, wenn ich Mu­ni­ti­on ge­fun­den habe?

„Wer Mu­ni­ti­on oder Kampf­mit­tel fin­det, soll­te diese weder be­rüh­ren noch be­we­gen und die Po­li­zei in­for­mie­ren. Zudem soll­te der Ge­fah­ren­be­reich ge­kenn­zeich­net und Men­schen in der Nähe ge­warnt wer­den. Oft­mals er­kennt der Laie nach den vie­len Jah­ren der Ver­rot­tung die Ge­fahr nicht. Hier gilt immer: Wer sich nicht si­cher ist, was ge­fun­den wurde – lie­ber ein­mal mehr an­ru­fen und wir schau­en es uns vor Ort an.“, so Tors­ten Kres­se.

Hier­zu er­gänzt In­nen­mi­nis­te­rin Dr. Ta­ma­ra Zieschang ab­schlie­ßend: „Der Um­gang mit Kampf­mit­teln setzt eine be­son­de­re Fach­kun­de vor­aus. Die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger kön­nen sich bei zu­fäl­li­gen Fun­den oder ge­plan­ten Such­ak­tio­nen von le­bens­ge­fähr­li­cher Alt­mu­ni­ti­on auf die Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten des Kampf­mit­tel­be­sei­ti­gungs­diens­tes ver­las­sen. Das Alter und die Kor­ro­si­ons­wir­kung an den Fun­den er­hö­hen deren Ge­fahr. Des­halb bin ich froh, dass wir auch im ver­gan­ge­nen Jahr keine schwe­ren Ver­let­zun­gen bei Ent­schär­fung, Trans­port und Ver­nich­tung der ge­bor­ge­nen Kampf­mit­tel ver­zeich­nen muss­ten.“

Hin­ter­grund

Den Kampf­mit­tel­be­sei­ti­gungs­dienst gibt es seit 1950. Ak­tu­ell be­steht er aus ins­ge­samt 27 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern des Fach­be­rei­ches sowie sechs Ver­wal­tungs­mit­ar­bei­ten­den.

Die Haupt­auf­ga­ben der Räum­trupps sind die Son­die­rung, Ber­gung und Be­sei­ti­gung von Kampf­mit­teln, bei­spiels­wei­se Fund­mu­ni­ti­on aus dem Ers­ten und Zwei­ten Welt­krieg. Dar­über hin­aus un­ter­stützt der Kampf­mit­tel­be­sei­ti­gungs­dienst die Si­cher­heits­be­hör­den dabei, die Kampfmittel-​Belastung von Flä­chen zu be­ur­tei­len – etwa bei der Er­tei­lung von Bau­ge­neh­mi­gun­gen, bei Plan­fest­stel­lun­gen und Raum­ord­nun­gen. Au­ßer­dem wird die Bun­des­wehr dabei un­ter­stützt, Trup­pen­übungs­plät­ze von Mu­ni­ti­on zu be­frei­en.

Wer Fra­gen zu einer mög­li­chen Kampf­mit­tel­be­las­tung sei­nes Grund­stücks hat oder vor ge­plan­ten Bau­ar­bei­ten eine Kampf­mit­tel­frei­ga­be be­nö­tigt, wen­det sich an die zu­stän­di­ge Si­cher­heits­be­hör­de. Das sind in Mag­de­burg und Halle die je­wei­li­gen Po­li­zei­in­spek­tio­nen sowie an­dern­orts die Land­krei­se be­zie­hungs­wei­se die Stadt Dessau-​Roßlau.

Im­pres­sum:
Mi­nis­te­ri­um für In­ne­res und Sport des Lan­des Sachsen-​Anhalt
Ver­ant­wort­lich:
Pa­tri­cia Blei
Pres­se­spre­che­rin

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39112 Mag­de­burg

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