Jahresbilanz Wasserschutzpolizei 2024
Sicherheit und Umweltschutz auf den Gewässern Sachsen-Anhalts erhöht
24.03.2025, Magdeburg – 037/2025
- Ministerium für Inneres und Sport
Die Wasserschutzpolizei des Landes Sachsen-Anhalt ist verantwortlich für hunderte Kilometer Wasserstraßen und tausende Hektar Wasserfläche von Seen. Dabei ist ihr Aufgabengebiet sehr abwechslungsreich. Im vergangenen Jahr wurden die Polizistinnen und Polizisten zu 80 Rettungseinsätzen gerufen, die im Zusammenhang mit hilflosen oder vermissten Menschen, Suizidversuchen, Havarien, Unfällen oder der Bergung von Wasserleichen standen. Mit mehr als 5.100 Kontrollen der Schifffahrt und Angelfischerei bewegt sich die Anzahl auf einem in etwa gleichbleibenden Niveau wie im Vorjahr. Die Anzahl der Schiffsunfälle auf den Bundeswasserstraßen und Landesgewässern ist im vergangenen Jahr mit 24 Unfällen gegenüber dem Jahr 2023 hingegen deutlich gesunken (38).
Innenministerin Dr. Tamara Zieschang: „Die Wasserschutzpolizei des Landes Sachsen-Anhalt leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherheit auf den Wasserstraßen und zum Schutz unserer Gewässer. Ihre vielfältigen Aufgaben, von Rettungseinsätzen bis hin zu umfassenden Kontrollen, tragen maßgeblich zur Verhinderung von Gefahren bei. Besonders erfreulich ist der Rückgang der Schiffsunfälle sowie der Alkohol- und Drogenverstöße. Die konsequente Strafverfolgung, vor allem bei Umweltstraftaten, trägt auch zum Schutz unserer natürlichen Ressourcen bei. Ich danke den Polizistinnen und Polizisten für ihren unermüdlichen Einsatz und die hervorragende Arbeit im vergangenen Jahr.“
Im Jahr 2024 wurden durch die Wasserschutzpolizei insgesamt 917 Ordnungswidrigkeiten (OWi) und 326 Strafverfahren eingeleitet. Bei einem Drittel aller Kontrollen der Berufsschifffahrt, also in 187 Fällen, wurden schifffahrtspolizeiliche Verstöße (OWi) geahndet. Die konsequenten Überprüfungen von Sportbooten haben sich im vergangenen Jahr ausgezahlt. Wo in 2023 noch jedes Vierte zu beanstanden war, wurde in 2024 nur noch bei jedem siebten Sportboot ein Verstoß festgestellt (152).
Von den durch die Wasserschutzpolizei eingeleiteten Strafverfahren bildeten mit 209 Delikten (64 Prozent) Umweltstraftaten den Schwerpunkt des Kriminalitätsgeschehens.
Um diesem Schwerpunkt gerecht zu werden, hat die Wasserschutzpolizei im vergangenen Jahr unter anderem an den „Bundesweiten Aktionstagen Gewässer- und Umweltschutz“ (BAGU) teilgenommen. Ziel der BAGU ist es, bundesweit gleichzeitig und damit über Ländergrenzen hinweg die Einhaltung umweltrechtlicher Bestimmungen im Bereich der Schifffahrt zu überprüfen und Verstöße konsequent zu ahnden. Während dieser Kontrollwochen wurden zwei Strafverfahren eingeleitet und 15 Ordnungswidrigkeiten festgestellt. Auch im Jahr 2025 wird sich die Wasserschutzpolizei wieder an der BAGU-Kontrollwoche vom 12. bis 16. Mai 2025 beteiligen.
Insgesamt ereigneten sich in 2024 fünf Bootsdiebstähle (2023: zwei). Unter dem Motto „Der Gravierende Unterschied“ bieten die Kolleginnen und Kollegen der Wasserschutzpolizei ganzjährig die Möglichkeit des Gravierens einer individuellen Nummer für Außenbordmotoren an. In 2024 wurde kein Außenbordmotor gestohlen (2023: einer).
Die Berufs- und Freizeitschifffahrtskapitäne werden regelmäßig von der Wasserschutzpolizei im Hinblick auf den Konsum von Alkohol und berauschender Mittel kontrolliert. Die Zahl der registrierten Verkehrsstraftaten unter Einnahme alkoholischer Getränke ging im vergangenen Jahr um 67 Prozent zurück, sodass in 2024 insgesamt vier Fälle zu verzeichnen waren (2023: zwölf).
Von den 24 registrierten Schiffsunfällen war die Hauptunfallursache mit insgesamt 17 Fällen „die mangelnde Sorgfalt“ und „nautisches Fehlverhalten“ der Fahrzeugführer. Dies machte einen Anteil von 71 Prozent am Gesamtunfallgeschehen aus.
Ein Beispiel für einen Schiffsunfall: Im Mai meldete der Fährführer der Gierseilfähre Aken einen Zusammenstoß mit einem Sportboot. Der Unfallverursacher war den Kollegen der Wasserschutzpolizei bereits seit 2023 wegen ähnlicher Vorfälle bekannt. Bei der Atemalkoholkontrolle wurde ein Wert von 1,12 Promille festgestellt. Trotz eines Weiterfahrverbots setzte der Schiffsführer seine Fahrt am Abend fort und wurde erneut durch eine Bootsstreife angetroffen. Nach Rücksprache mit der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt wurde ihm der Sportbootführerschein endgültig entzogen.
Hintergrund:
Das Wasserschutzpolizeirevier im Land Sachsen-Anhalt hat Standorte in Magdeburg, Dessau-Roßlau, Haldensleben, Halle (Saale), Havelberg und Zerben.
Die Wasserschutzpolizei ist zuständig für ein rund 560 Kilometer langes Netz an Bundeswasserstraßen (Elbe, Saale, Untere Havel-Wasserstraße, Mittellandkanal, Elbe-Havel-Kanal, einschließlich der Nebenkanäle) sowie für Häfen, Lade-, Lösch- und Umschlagstellen. Zum Zuständigkeitsbereich gehören zudem rund 190 Kilometer weitere Flüsse, auf denen die Schifffahrt zugelassen ist, beispielsweise auch jene Abschnitte der Saale, die nicht als Bundeswasserstraße eingestuft sind sowie die Unstrut. Auch Seen mit einer Gesamtausbreitung von rund 6.500 Hektar fallen in die Zuständigkeit der Wasserschutzpolizei, beispielsweise der Arendsee, der Niegripper See, der Große Goitzschesee und der Geiseltalsee.
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