Innenministerin zeichnet Lebensretter aus
21.09.2022, Magdeburg – 103/2022
- Ministerium für Inneres und Sport
Ein Lastkraftwagen schlingert über die Straße. Der Fahrer des Fahrzeugs hat anscheinend gesundheitliche Probleme und keine Kontrolle mehr über das Geschehen: Zwei Lkw-Fahrer haben eine solche Situation in den vergangenen Monaten auf Sachsen-Anhalts Straßen aus ihren eigenen Wagen beobachtet, beherzt eingegriffen und damit vermutlich Schlimmeres verhindert. Für ihre couragierte Reaktion wurden der 42 Jahre alte Michael Meinel und der 59 Jahre alte Frank Fischer am heutigen Mittwoch als Lebensretter ausgezeichnet. Innenministerin Dr. Tamara Zieschang überreichte den beiden Männern die Urkunden für ihre Öffentliche Belobigung:
„In einem Notfall kommt es oft auf jede Minute an. Die beiden Männer, die wir heute als Lebensretter ehren konnten, beweisen einmal mehr, wie wichtig es ist, mutig einzugreifen, zu helfen und größeren Schaden abzuwenden. Für ihre schnelle Reaktion und ihr Handeln im Notfall gilt ihnen meine volle Anerkennung und mein vollster Respekt.“
Der LKW-Fahrer Michael Meinel aus dem sächsischen Werdau wurde für sein Eingreifen am 21. Dezember 2021 ausgezeichnet. Damals bemerkte er auf der Autobahn 14 bei Halle, dass ein anderer LKW-Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und anscheinend medizinische Probleme hatte. Er entschied sich, dessen Wagen mit seinem eigenen Fahrzeug langsam auszubremsen, bis er zum Stehen kommt. Dank dieses mutigen Manövers konnte der Fahrer des ausgebremsten LKW schnell notärztlich versorgt und in ein Krankenhaus gebracht werden. Zudem verhinderte Michael Meinel, dass es zu Folgeunfällen mit weiteren Beteiligten und möglicherweise schweren Folgen kommen konnte.
Frank Fischer aus dem Burger Ortsteil Reesen erhielt seine Öffentliche Belobigung für einen ähnlichen Fall: Am 1. April 2022 geriet ein LKW-Fahrer aufgrund körperliche Probleme mit seinem Fahrzeug auf der Bundesstraße 81 bei Schwaneberg (Landkreis Börde) ins Schlingern, kollidierte mehrmals mit den Leitplanken und fuhr am Lastkraftwagen von Herrn Fischer vorbei. Dabei konnte dieser keinen Fahrzeugführer in der Kabine des Unfall-LKW erkennen – und entschied kurzerhand, das unkontrollierte Fahrzeug zu überholen und auszubremsen. Trotz der beherzten Reaktion kam für den Fahrer des Unfall-LKW jede Hilfe zu spät. Das Ausbremsmanöver konnte jedoch auch hier mögliche Folgeunfälle mit weiteren schlimmen Folgen verhindern.
Hintergrund:
Die Rettungsmedaille oder die Öffentliche Belobigung sind eine staatliche Anerkennung für Rettungstaten. Die Rettungsmedaille wird vom Ministerpräsidenten gestiftet und an Menschen verliehen, die unter Einsatz des eigenen Lebens Menschenleben gerettet oder eine der Allgemeinheit drohende erhebliche Gefahr abgewendet haben. Eine Öffentliche Belobigung erhalten Retter, für die bei ihrer Rettungstat keine unmittelbare Lebensgefahr bestand.
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